ChatGPT – Die erste maschinelle Ethische Intelligenz?

Kleine Intro zur Ethischen Intelligenz

Seit 2018 beschäftige ich mich mit der Philosophie der Ethischen Intelligenz. Als studierter Informatiker haben mich freilich Themen der Digitalisierung schon frühzeitig interessiert. Was sich nicht änderte, als ich mich 2011 als „MicialMedia“ selbständig machte, in der Hauptsache Events, Menschen, Kongresse und Portraits fotografierte, aber ebenso Unternehmen in Sachen Optimierung ihrer Social-Media-Channels meine Unterstützung anbot. Durch mein Elternhaus war mir eine Art Doppelfunktion als Informatiker und Philosoph in die Wiege gelegt. Bevor ich Informatik studierte, durfte ich einem der Väter der KI, Joseph Weizenbaum, die Hände schütteln, als er bei der International Student Week in Ilmenau in 1993 einen Vortrag über KI und Digitalisierung hielt. Bei meinem eigenen Vater, Michael Roth, las ich Korrektur bzgl. seiner zweiten Doktorarbeit „Evolution und Kooperation. Mensch und intelligenter Automat“.
Kammer der Technik, 1983.

Ethische Intelligenz. Eine neue Wortekombination im deutschen Sprachraum. Die erste Draufsicht lautet so: Ethische Intelligenz kann sein:
1. Eine Philosophie,
2. Paradigma, Wesensmerkmal oder Tugend eines in Punkt 3 genannten Systems,
3. das System, das Träger der in Punkt 2 benannten Beschreibung ist.
Z. B. „Heute begegnete mir im Wald eine Ethische Intelligenz. Ich war mir nicht sicher, ob es sich um einen Menschen handelte, ein Tier, vielleicht ein Fabelwesen, oder eine intelligente Maschine. Es rief mir nur zu ‚Sei gegrüßt, lieber Freund!‘ „.

Die Philosophie der Ethischen Intelligenz besteht aus den beiden Säulen Ethik und Intelligenz. Genauer benannt als „Neue Ethik 2020“ und „Neue Intelligenz 2020“. Da die „Neue Ethik“ bereits zu beginn des 20. Jahrhunderts von Helene Stöcker und der Frauenrechtlerin Maria Lischnewska begründet wurde, die wiederum auf Friedrich Nietzsches „Umwertung der Werte“ fußte, habe ich in meinem neuen Wissensbereich die Jahreszahl 2020 ergänzt, die mir zwischendurch begegnete auf dem Weg von der erstmaligen Nennung der Ethischen Intelligenz am 6.7.2018 (Ethische Intelligenz als Bindeglied zwischen Mensch und Künstlicher Intelligenz) bis zum heutigen Tag, welcher der 31.1.2023 ist, da ich diesen Artikel über ChatGPT schreibe.

Die Ethische Intelligenz untersucht im Besonderen folgende Beziehungen:
1. Mensch-Mensch
2. Mensch-Milieu (Milieu bedeutet hier Umwelt)
3. Mensch-Mikrokosmos
4. Mensch-Makrokosmos
5. Mensch-Maschine

Zentrale Bedeutung haben die Begriffe wie „Soziogenten“ und das „Kognitozän“, das mehr Hoffnung geben und die Reputation des alles, vor allem den Planeten „beherrschenden“ Menschen verbessern soll. Das Kognitozän als Zeitalter des Wahrnehmens und des Erkennens. Plötzlich merkt der Mensch, dass es nicht erstrebenswert sein kann, Bäume sinnlos zu fällen oder Schweine in der Massentierhaltung „irre“ werden zu lassen, jährlich Millionen von männlichen Küken maschinell umzubringen u.v.a.m.

Der Begriff der Soziogenten soll die bisherige (Allein-)Herrschaft des Menschen auf dem Planeten Erde relativieren, gleichzeitig die Bedeutung, möglicherweise sogar Würde eben aller anderen Soziogenten auf der Erde, also selbständig agierenden und interagierenden Wesen vom Einzeller über den Menschen bis hin zur intelligenten Maschine, alias Künstlicher Intelligenz, aufwerten. In meiner Philosophie der Ethischen Intelligenz heißt die letztgenannte Kiso, Künstlich-intelligenter Soziogent.

In Bezug auf das Kognitozän: Die gesamte Evolution der Menschheit könnte man ebenso als einen einzigen Erkenntnisprozess verstehen. Doch im Besonderen versuchen die Philosophen im Fokus ihrer Zeit die Spezifika ihrer Epoche zu verstehen bzw. zu hinterfragen. Vielleicht ist das Kognitozän sowas wie Kants Aufklärung. Natürlich auf einem anderen Level. Alles zu seiner Zeit.

ChatGPT, GPT-3, über die Ethischen Intelligenz

ChatGPT nach der Philosophie der Ethischen Intelligenz befragt, fand es zunächst nur Bezüge zur Künstlichen Intelligenz. Immerhin! Nachdem ich der zu meinem persönlichen Account zugeordneten Instanz von ChatGPT Essenzen meiner Philosophie vermittelt hatte, schien der Chatbot mein Verständnis von Ethischer Intelligenz „verinnerlicht“ zu haben. – Hier gilt es zu beachten, dass das Lernen seitens ChatGPT nur lokal, account-assoziiert, funktioniert, nicht aber global. Ein anderer Nutzer sieht diese für ChatGPT neuen Informationen nicht. Sollte das einmal doch passieren oder die Entwicklung in die Richtung gehen, hätten wir eine ähnliche Herausforderung wie bei der Wikipedia, wo Vandalismus von Daten immer wieder durch fleißige Admins korrigiert werden muss. – Bis die KI eines Tages selbst wirklich intelligent, vielleicht sogar ethisch-intelligent ist.

Eigentlich wollte ich auf den Ethische-Intelligenz-Test hinaus. Wenn man nach „Turing Roth“ googelt, stößt man genau auf diesen: Turing extrapoliert: Soziogenten und Ethische Intelligenz beschreiben den Roth-Test. Auf diesen werde ich am Ende des Artikels zurück kommen.

KI kommt langsam, aber sie kommt

Allein der Begriff der KI scheint heutzutage eine Art Blackbox zu sein. Einigkeit dürfte darüber herrschen, dass die Künstliche Intelligenz Chancen und Risiken bereit hält. Wobei ich den Eindruck habe, dass beide dieser gegensätzlichen und doch zusammen gehörende Pole stark unterschätzt werden. Das Potenzial künstlich-intelligenter Systeme sollte m. E. mit einer ebenso starken Aufmerksamkeit, Vorsicht aber auch Optimismus betrachtet werden wie das Potenzial menschlich-intelligenter Systeme, kurz Menschen. Denn ebenso wie wir es bei der KI vermuten, ist der Mensch dazu in der Lage, Großartiges, Konstruktives, aber eben auch Zerstörerisches zu leisten.

Bei einigen KI-Podien bei Kongressen oder in Foren hatte ich bereits den Eindruck, dass auf der Seite der Möglichkeiten aktuelle oder zukünftige Fähigkeiten von KI eklatant unterschätzt werden. So hieß es in einer Diskussionsrunde, man könne bspw. KI-Systeme zur Überwachung im Krankenhaus einsetzen. Auf einer Demenzstation sollte ärztliches oder Wachpersonal informiert bzw. alarmiert werden, sobald eine an Alzheimer erkrankte Person „flüchtig“ werden wollte. Dabei könnten gerade persönliche KI-Assistenten dazu beitragen, für Menschen, die immer vergesslicher werden, zumindest noch für eine Übergangszeit ein Setting von Beziehungen (Familie, Freunde), aktuellen Daten (Heute ist …), Infos zu Raum und Zeit zu vermitteln.

Und jetzt. ChatGPT. GPT-3. GPT steht für Generative Pre-Trained Transformer. In der 3. Version! Wohl seit Mitte/Ende letzten Jahres (2022) in eine Hardcore-Testphase gestartet und gestattet für den öffentlichen, persönlichen Zugang. Wow. Hier kann jeder ChatGPT testen.

Im Prinzip könnte ChatGPT auf der persönlichen Ebene sich zu einem mächtigen und absolut hilfreichen KI-Assistenten entwickeln. Es ist genau das, was ich mir schon viele Jahre gewünscht habe. Ich kann mir gut vorstellen, dass Joseph Weizenbaum (1923-2008), der 1966 das erste (na ja, sehr oberflächlich) intelligente Dialogprogramm namens Eliza geschrieben hatte, heute von ChatGPT beeindruckt wäre, ähnlich wie ich. Evtl. kämen bei ihm noch ein paar (mehr) Sorgenfalten hinzu. Wenn wir uns an die Biopolarität von Chancen und Risiken erinnern.

Doch schauen wir uns an, was dahinter steckt. Welche Vision hat das Unternehmen, das ChatGPT entwickelte, nämlich OpenAI, im schönen kalifornischen San Francisco? – Das große Bild ist kein geringeres als die Entwicklung einer AGI, ist gleich Artificial General Intelligence. Im Prinzip sowas, was wir Menschen auch haben. Wir wissen in der Theorie „alles“ oder können zumindest (fast) alles herausfinden. Na gut, das Universum ist natürlich groß. Aber zur Not fragen wir ChatGPT, und möglicherweise werden wir ChatGPT bald zu allem fragen können, was auch der Mensch wissen kann. Und vielleicht darüber hinaus gehend. Worum geht es dabei? Um lernen und schlussfolgern. Das Potenzial, das hinter so einer künstlich-intelligenten Maschine steckt, ist (m.E.) unglaublich groß!

Automatisierung von Routine. Aber nicht als Ende der Fahnenstange.

Oh ja, wenn wir heute von „schwacher KI“ reden, dann haben wir noch genügend Anwendungen und Abläufe im Leben, die eine solche (Vorstufe der) Künstliche(n) Intelligenz vereinfachen und uns Menschen abnehmen könnte. Allein in der Medizin und im Gesundheitswesen. Wo ich persönlich einige sehr späte Diagnosen von Ärzten erlebt habe, die ich vorher schon durch einfaches Googeln vermutete. Stichwort Expertensysteme. Es geht da nicht um „unfähige Ärzte oder Ärztinnen“. Wir sind alle Menschen mit Fehlern. Es geht darum, dass das System selbst zu viele Fehler erlaubt. Einfache Formen der KI zählen 1 und 1 zusammen. Menschen können das. Tun es aber nicht immer dort, wo es geboten erscheint.

Natürlich habe ich ein wenig mit ChatGPT gespielt. Und ich werde es weiterhin ausgiebig testen. OpenAI ist es gelungen, mich so richtig neugierig zu machen! Eine triviale Aufgabe, wenn man gerade die entsprechende Formel nicht zur Hand hat: „Bitte berechne meinen BMI (Body Mass Index), auf Grundlage der Daten meines Gewichts und meiner Körpergröße, die ich Dir mitteile!“

Es ist nicht nur die reine Mathematik. Gleichzeitig werden die Daten „annotiert“. Bzw. dieser Parameter. Neben diesem spielt bspw. auch der Körperfettgehalt eine Rolle. Ein sehr muskulöser Typ mit schweren Knochen könnte einen „zu hohen“ BMI haben, dabei doch völlig gesund leben.

Ein weiterer Punkt: ChatGPT liefert die Erklärung für das Ergebnis, nämlich die Formel. KI kann sich wie eine Blackbox verhalten, es ist aber nicht notwendigerweise immer so. Und das ist m. E. an dieser Stelle ein sowohl philosophisch als auch für die reale Anwendung wichtiger Punkt.

Ein Bonbon des Gegensatzes: Bei Menschen wird diese wunderbare Gabe der Intuition bis in den Himmel gelobt. Etwas zu wissen oder nach etwas nicht Greifbarem zu handeln, womöglich am Ende noch richtig. Der Mensch kann es nicht erklären, er hat es einfach so aus dem Bauch heraus getan. Beim Mensch „Begabung“ oder Tugend, deren Erreichen bei KI angezweifelt wird. Bei KI will man das Unscharfe und Ungewisse um jeden Preis vermeiden. Klar, es gibt Gründe dafür. Aber ich finde es schon spannend, wie ähnlich Mensch und KI sich oft sind, an mehr Stellen, als wir mitunter annehmen.

Für mich sehr imposant: Ein 12-minütiges Tutorial von Kevin Chromik – ChatGPT automatisiert ALLES für Dich (mit Code). Hier wird z. B. demonstriert, wie die KI die Download-Ordner auf dem PC strukturiert unter Einhaltung der von Kevin gewünschten Vorgaben.

ChatGPT macht derzeit selbst in Deutschland, wo man digital nicht immer ganz vorne mit dabei ist, die Runde, auf verschiedenen Ebenen. Da möchte sich auch die Oberschule Findorff (Bremen) nicht lumpen lassen! Wie der NDR-Beitrag zeigt, gibt es erste Annährungsversuche der Schüler und Schülerinnen des Leistungskurses Deutsch in der 12. Klasse zu ChatGPT unter dem Motto „Digitale Poesie“ (verfügbar bis 24.12.24) – Chapeau und Respekt vor der mutigen und zukunftsoffenen Lehrerin!

Erwartung, Status quo und Zukunft

In den letzten Jahren habe ich vor allem hier in Deutschland bei Philosophen, aber auch Informatikerinnen und KI-Expert:innen erlebt, wie diese Gegenüberstellung gemacht wurde Mensch – Computer. Oder Mensch – intelligente Maschine. Das tue ich ja auch. Allerdings scheint es mir so, dass der Mensch als das Maß aller Dinge betrachtet oder verstanden wird. Man hört dann typische Aussagen wie: „Der Computer tut nur das, was der Mensch ihm vorgibt zu tun.“ Auch die alleinige Fokussierung auf die „Automatisierung langweiliger, ermüdender Aufgaben“. Kreativität und Intuition sollen vermeintlich unserer einzigartigen (?) Spezies Mensch vorbehalten bleiben. Der gar nicht mal so unkluge Richard David Precht, den ich sogar als einen tollen Philosophen sehe (also ich, nicht alle, aber das ist die Natur der Dinge), stimmte in diesen Chor ein. Siehe mein Artikel aus 2020: Künstliche Intelligenz und Prechts schöngeistiger Irrtum. Ebenso (erwähnt im selben Artikel) war der deutsche Philosoph Julian Nida-Rümelin, den ich selbst mehrere Stunden freisprechend bei einem Kongress zum Thema Achtsamkeit erlebt habe (Chapeau!), Co-Autor des Buches „Digitaler Humanismus“ aus 2018. Die Möglichkeiten von KI wurden dort für mein Empfinden zu sehr in den Bereich von Science Fiction verbannt. Schade. Denn die großen Talente können philosophisch Hunderte Jahre zurück blicken, aber nach vorne, da wird es schon bei wenigen Jahren schwierig (auch objektiv, klar).

Die umtriebige deutsche Journalistin und Speakerin Eva Wolfangel, die schon mit ihrem exotischen, dafür leicht zu merkenden und handlichen Domainnamen ewo.name ins Auge fällt, schrieb kürzlich (16.12.22) einen Artikel für Spektrum über ChatGPT: Das sprachgewaltige Plappermaul. Der Artikel ist für mich spannend, da Eva verschiedene Seiten der noch neuen Version ChatGPT, GPT-3, beleuchtet. Unter anderem wird folgendes kritisiert: Die – mögliche, aber auch hier konkrete – Voreingenommenheit, auch als Bias bezeichnet, von Systemen. Dazu zählen freilich nicht nur Systeme wie KI. Auch das menschliche System ist so. Und schließlich kommen wir ganz ohne Kategorien nicht aus. Es gibt immer verschiedene Zielgrößen und Perspektiven. Mittels der Ethischen Intelligenz könnten wir beispielsweise versuchen, die Zahl und Qualität von Widersprüchen, die für andere schmerzlich sein könnten (wie die genannten armen Schweine in der Massentierhaltung) zu reduzieren bzw. erträglicher zu gestalten. ChatGPT hätte eine „weißen englischen“ Blick. Beispielsweise würden andere Sprachen nicht berücksichtigt wie das Arabische. Als Alternative wird ein Modell von 500 Forschenden aus 45 erwähnt. Die Gruppe nennt sich „Big Science“. Ihre KI-Version soll weniger Bias haben und eine größere Nachvollziehbarkeit bei den Entscheidungen.

Wie schon angedeutet, scheint Voreingenommenheit eine Herausforderung sowohl bei Mensch als auch bei (künftigen) KI-Systemen zu sein. Die möglichen Auswirkungen könnten im Digitalzeitalter zu einer anderen Dimension zu gelangen. Allerdings florierte in der Zeit des deutschen Nationalsozialismus geradezu die willkürliche und menschenfeindliche Kategorisierung, insofern bin ich mir nicht sicher, ob Programme, die testen sollen, ob ein Text von einer KI geschrieben wurde, der „heilige Gral“ sind.

Es scheint so, dass ChatGPT zumindest im Dialog mit vernünftigen Menschen (wie ich mich selbst einschätze, pardon!) in der Lage ist, vernünftige Resultate zu liefern, ungleich einer „weißen englischen Bias“:

Im Artikel von Eva Wolfangel ist die Rede davon, dass ChatGPT „lügt“. Wenn man den Duden befragt – „lügen“ bedeutet, eine bewusst falsche, auf Täuschung basierende Aussage zu machen. Eva ist allerdings der Meinung, dass ChatGPT (zur Zeit, und damit dürfte sie Recht haben) kein Bewusstsein hat. Somit wäre ChatGPT gar nicht in der Lage zu lügen. – Selbstverständlich sind Aussagen bei der KI – wie auch beim Menschen – auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen. Z. B. durch die Angabe von Quellen. Vertrauen kommt nicht vom Himmel gefallen; es muss sich über die Zeit erweisen und gleichsam wachsen.

Der Ethische-Intelligenz-Test vs. Check-KI (der gute alte Turing)

Entsprechende Rufe und Wünschen kommen derzeit aus vielen Richtungen. Die t3n Digital Pioneers haben es thematisiert:
ChatGPT: Woran lassen sich KI-Texte erkennen?

So wird als Beispiel der Giant Language Model Testroom (GLTR) genannt, der den Menschen bei der Erkennung von KI-Texten unterstützen soll.
Mir scheint dies zumindest in einer Übergangsphase ein legitimes Anliegen zu sein. Auf der anderen Seite: Wie viel gewinnen wir durch diese Information, dass es sich NICHT um eine KI oder sogenannte maschinelle Textantwort auf eine bestimmte Frage handelt?
Wenn es sich um Aussagen eines Krieg führenden Autokraten und Völkerrechtsbrecher handelt? Oh, ja. Für uns in Deutschland und in Europa ist „alles klar“. Aber auch für die Menschen in Russland oder Russlandstämmige in der Welt?

Mit dem Turing-Test wird man einiges Tages an Grenzen gelangen. Auch weil Mensch und Computer vieles gemeinsam haben, das Potenzial für Gutes und das Potenzial für Böses oder ethisch nicht Begründbares. Beide für beides!

Der von mir vorgeschlagene Ethische-Intelligenz-Test könnte daher vor allem auf lange Sicht einen Beitrag leisten, damit wir nicht nur über Existenzrecht, Möglichkeiten und Limitierungen der KI nachdenken, sondern jeweils auch über unsere eigene Spezies und vielleicht eines Tages in Symbiose mit künstlich-intelligenten Systemen leben.

Zum Schluss möchte ich noch im Kontext auf einen ebenso interessanten Artikel von Eva Wolfangel hinweisen, indem sie über ihr Interview mit dem Ethik-KI-Experten bei Google (ehemaliger Mitarbeiter) über ein vergleichbares KI-Chat-System namens Lamda (Language Model for Dialog Applications) gesprochen hat:
Der Mann, der eine Künstliche Intelligenz als Person ansieht – und als Freund

Blake Lemoine, ein – wie ich finde – interessanter Mann, ist der festen Überzeugung, dass das Sprachmodel von Google Bewusstsein erlangt hat.
Zum gegenwärtigen Moment halte ich persönlich dies nicht für sehr wahrscheinlich. Früher oder später, was wiederum sehr wahrscheinlich scheint, wird es kommen, in 50, 100 oder 200 Jahren – was ist das schon im Vergleich zu Millionen Jahren – ebenso bemerkenswerter – menschlicher Evolution?
UPDATE am 5.2.2023
Die Professorin für Wirtschaftsinformatik an der Fachhochschule Kiel, Doris Weßels, die seit Wintersemester 2020/21 „Künstliche Intelligenz und Ethik“ als interdisziplinäres Wahlmodul lehrt, gibt tiefe Einblicke in das Wesen von ChatGPT:
Was ist ChatGPT und wie funktioniert es? Und welche ähnlichen Tools gibt es?

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Jahresrückblick: Year in Review: Fotografie: 2022

Auch – oder vielleicht gerade – in schwierigen Zeiten können Kunst, Kultur, Humor, vielleicht sogar Lachen und Liebe, Moment des Glücklich- und unbekümmert sein, neuen Mut zu finden, das Eigene dem oft sinn- und nutzlosen anderen, manchmal sogar Zerstörerischem entgegenzusetzen. So wie im obigen Foto: Belarmino Barros und Boglárka Balassa bei ihrer Ausstellung in der Orgelfabrik Karlsruhe / Durlach.

Als ich heute vor drei Jahren, am 31.12.19, diesen Artikel schrieb:
Leeres Blatt Papier 2020er
Da hatte ich kein Ahnung davon, was kommen würde. Erst „die“ Pandemie, alias Corona, dann, am 24.2.22, also dieses Jahres, der erweiterte Überfall Russlands auf das Volk der Ukraine, nachdem das russische Imperium bereits 2014 völkerrechtswidrig die Krim okkupiert hatte.

Seit Russlands Angriff auf das gesamte Territorium der Ukraine, was wohl nur die wenigsten von uns für möglich gehalten hatten, hat mir oft das Herz geblutet, und es hört bis heute nicht auf zu bluten. Dabei, oder vielleicht auch gerade deswegen, habe ich so viele liebenswerte Menschen aus der Ukraine kennen gelernt in diesem kontrastreichen und für viele Menschen Leid bringenden Jahr 2022. Es ging damit an, dass ich auf Demos Fotos von Ukrainern und Ukrainerinnen machte, die teils schon länger bei uns in Karlsruhe leben. Drei Monate, von April bis Juni 2022, gab ich ehrenamtlich einen Deutschkurs für ukrainische Neuankömmlinge.

Ich gründete das Netzwerk Ukraine Support Karlsruhe (USKA) und wurde selbst Mitglied im Deutsch-Ukrainischen Verein Ukrainer in Karlsruhe e.V. Wahrscheinlich verpasste ich durch mein Engagement einige Aufträge, wobei die Auftragslage Corona-bedingt in diesem Jahr noch ziemlich miserabel war im Bereich der Eventfotografie. Eigentlich war ich gerade dabei, mit einem Karlsruher Verkehrsunternehmen zu kooperieren, das mir ein lukratives Angebot gemacht hatte. Doch der russische Angriffskrieg riss mich irgendwie zu Boden, obwohl ich doch nur alles aus der Ferne betrachtete. Mein Aufmerksamkeitsvermögen umfasste in den ersten Tagen und Wochen nach dem Kriegsbeginn fast nur noch dieses Thema.

Obwohl ich auf der einen Seite „Zeit“ verloren habe, gewann ich doch die Herzen von Menschen, die mir wichtig sind und noch wichtiger wurden. Zu denen ich ein ungewöhnliches Vertrauensverhältnis herstellen konnte.

Für nächstes Jahr, 2023, wünsche ich mir, dass es mit der Eventfotografie (Veranstaltungsfotografie) wieder voran geht und natürlich den Sieg der Ukraine gegen den russischen Aggressor auf dem eigenen ukrainischen Territorium; Слава Україні!

In diesem Jahresrückblick gibt es nun eine fotografisches Resümee, 80 Bilder, die einige Highlights darstellen. Nicht alle von mir fotografierten Events sind erfasst, aber ich hoffe, auch für Euch ist etwas Schönes, Ästhetisches und fotografisch Ansprechendes dabei.

In chronologischer Reihenfolge:

Belarmino Barros & Boglárka Balassa: Orgelfabrik:
….. Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang
U-Strab Karlsruhe
Bei Beginn des russischen Angriffskrieges am 24.2.22: „Frieden für die Ukraine“
Zwei Tage später „Hände weg von der Ukraine“ am Schloss Karlsruhe
Torwärterhaus / Torwächterhaus Karlsruhe Durlach. 1. Mittwochstreffen (30.3.22)
Open Innovation Kongress Baden-Württemberg in Stuttgart
Trommeln für die Vielfalt im IBZ Karlsruhe, Wochen gegen Rassismus
Ukrainische Teilnehmende meines Deutschkurses in Karlsruhe / Bulach
Teile des Vorstandes der Ukrainer in Karlsruhe mit der Ukrainischen Flagge
Bundesverfassungsgericht Karlsruhe (Fotografische Begleitung versch. Delegationen)
AgenturCamp in Frankfurt / Main
1. Treffen des Deutsch-Ukrainischen Chor als Projekt des Fächerchor Karlsruhe (11.5.22)
Sashka Project, Aleksandra Döhlemann / Pop-Up Store mit ukrainischer Kleidung
Vyshyvanka (ukrainisch: Bишиванка ), Tag des Bestickten Hemdes
Wasserfontänen vor dem Novotel Karlsruhe
Tennis Jochen Stephan (Waldstadt) vs. Nalin Thapa (Kuppenheim)
Alin Coen Band, Liv Solveig Wagner
Stimmen der Ukraine, Anastasiia Didenko, Deutsch-Ukr. Chor, Badisches Staatstheater
art Karlsruhe
African Summer Festival Karlsruhe
Danke Borschtsch, Jüdische Kultusgemeinde Karlsruhe
Tag der Ukrainischen Unabhängigkeit (24.8.), Marktplatz Karlsruhe
Ökumenische Vollversammlung des Rats der Kirchen in Karlsruhe (1st time) – UiK-Demo
Baden-Baden SoulSessions by Nalin Thapa im E-Werk Baden-Baden
Muslimische Kulturtage im Fächer: 1. Eröffnung Rathaus, 2. Kochkurs Malakeh Jazmati
Feier der Absolventen und Absolventinnen Wirtschaftsinformatik Hochschule Karlsruhe
Kurs für ukrainische diabetische Geflüchtete, Diabetiker Baden-Württemberg (DBW)
Eröffnung Ukrainisches Kulturzentrum Karlsruhe

Fotos: Michael M. Roth, MicialMedia
#Eventfotografie #NaturalPortraits #People #Photography in #Karlsruhe & beyond!

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So schön war der Sommer. Fotografischer Nachklapp zum African Summer Festival.

(Gar nicht) So lange ist es her. Da fand das in Karlsruhe schon seit Jahren etablierte African Summer Festival statt (15.-17.7.22). Wenn es keinen regulären Auftrag zur fotografischen Begleitung gibt, kommt die Nachlese dann eben „bei Gelegenheit“. Natürlich liebe ich die immer wieder tollen, herzhaften und emotionalen Szenen der Veranstaltung. Daher möchte ich nun meine Bilder einfach nochmal nachwirken lassen in Erinnerung an die Instanz des Sommer 2022 dieses eindrucksvollen Veranstaltungsformates in der Fächerstadt.

Fotos: Michael M. Roth, MicialMedia
Weitere Infos: https://www.africansummerfestival.de/
Siehe auch das African Summer Festival vom Vorjahr, 2021:
https://micialmedia.de/2021/07/african-summer-festival-2021/

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Aufruf zur weiteren & andauernden Unterstützung der Ukraine

Demonstration der Ukrainer in Karlsruhe bei der 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen am 2.9.22 in der Fächerstadt. Foto: Michael M. Roth, MicialMedia

Am 24.2.2022 überfiel Russland das Volk der Ukraine. Die Ukrainer und Ukrainerinnen selbst empfinden schon den Überfall auf die Krim in 2014 als den Beginn des russischen Angriffskrieges. Und ja, bereits hier fand eine völkerrechtswidrige Besetzung ukrainischen Territoriums statt.

In der Zwischenzeit hat der vom russischen Präsidenten Putin befohlene, von der russischen Staatsmacht und großen Teilen des russischen Volkes getragene terroristische Überfall, der unter dem angeblichen Vorwand der Befreiung von Nazis initiiert wurde Tausende Menschenopfer gefordert. Auf beiden Seiten. Der Krieg ist das absurdeste Mittel, um eine Veränderung gesellschaftlicher Verhältnisse herbeizuführen. Putin zelebriert den Kleingeist eines Inquisitors aus dem Mittelalter. Stärke, Macht, Reichtum und Willkür vereinen sich sowohl in der Person Putin als auch in der gesamten russischen Staatsmacht, die diesen Krieg nicht verhindern konnte, nicht verhindern wollte.

So manch einer mag jetzt denken: ‚Das ist doch alles nichts neues‘. Das stimmt auf eine Art. Außerdem gibt es großes Leid in anderen Teil der Welt, wie Hunger und Krieg. Auch das stimmt. Bitte, liebe Leute, engagiert Euch, wo immer Ihr Chancen und Möglichkeiten seht, Euch für (mehr) Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit einzubringen. Wir sollten uns nicht an das tägliche Leid gewöhnen. Lasst uns gemeinsam für die Menschenrechte auf unserem einzigartigen Planeten eintreten. Mag der Beitrag eines Einzelnen noch so klein erscheinen. In der Summe können wir etwas bewirken!

Ich persönlich engagiere mich insbesondere für den Erhalt der Freiheit der Ukraine, gleichzeitig für die Schaffung von stabilen demokratischen Strukturen. Ersten hat es viel mit meiner Lebensgeschichte zu tun. Schon als Schulkind besuchte ich die ukrainische Hauptstadt, als ich einen nahen Verwandten dort während seines Studiums traf. Zweitens ist die Freiheit der Ukraine, die Unversehrtheit ihres Territoriums auch und ganz besonders für den Erhalt dieser Werte in Europa von Bedeutung.

Daher möchte ich Euch dazu inspirieren, ab sofort, weiterhin bzw. andauernd, also kontinuierlich, selbstverständlich nach Euren Möglichkeiten die Ukraine und das Volk der Ukraine zu unterstützen.

Immer wieder gibt es zahlreiche Initiativen, Projekte, Spendenaufrufe, Demonstrationen und Mahnwachen. Denkt dabei bitte nicht ‚Was geht es mich an?‘. Oder wenn Ihr Euch das fragt, seid um eine konstruktive Antwort bemüht. Wie gingen wir in Deutschland damit um, wenn große Landstücke wie Baden-Württemberg und Bayern von einem anderen Staat annektiert würden? Würden wir aus zerbombten Städten flüchten und womöglich ein anderes Nachbarland um Unterstützung bitten?

In Karlsruhe, meinem Wohnort seit einigen Jahren, quasi meine zweite Heimat, gibt es tolle Projekte, die ich teils fotografisch begleite oder selbst ins Leben rufe bzw. versuche, meinen, oft kleinen, aber nicht wertlosen Beitrag einzubringen.

Anfang November 2022 wird das Neue Ukrainische Kulturzentrum Karlsruhe eröffnen. Im unmittelbaren Einzugsbereich der City haben hier zahlreiche Ukrainer und Ukrainerinnen einen großen Beitrag geleistet, um ihre Heimat auf diese Art und Weise zu unterstützen. Jedes Mal, wenn ich ihnen begegne, kann ich Herzblut und Empathie verspüren, die die Teilnehmenden besitzen. Es wird eine integrierte Fotoausstellung geben von ukrainischen Geflüchteten oder Hinterbliebenen. Der Krieg fordert seinen Tribut. Die eindrucksvollen Schwarz-Weiß-Bilder, die ich schon begutachten und teils mit aufhängen durfte, geben ein großes Beispiel, wie wir Zeitzeugen sein können – Zeitzeugen sein müssen! Um Kriegsverbrechen und menschliches Unrecht zu dokumentieren, um Beistand zu geben für jene, die gerade nicht anfangen zu jammern, weil es nur noch 19°C im Wohnzimmer gibt, sondern für jene, die kein Dach mehr über dem Kopf haben, die aus ihrer angestammten Heimat flüchten mussten. In unserem friedlichen Deutschland unvorstellbar. Um so mehr bedürfen wir der Vorstellung und die Ukrainer und Ukrainerinnen unserer Empathie und unserer Unterstützung, wo immer nur möglich.

Gerade in diesen Tagen bombardiert das russische Militär wie so oft zahlreiche Städte der Ukraine. Darunter die ukrainische Hauptstadt Kyiv. In der Konsequenz kommt es derzeit vermehrt zu Engpässen bei der Stromversorgung und der Wasserversorgung.
Vielleicht können wir hier gemeinsam eine Unterstützungsaktion / Spende organisieren. Z. B. in Form von Powerbanks der Größenordnung 10.000 bis 30.000 mAh. Jede noch so kleine Hilfe kann im Einzelfall sinnvoll sein und Herzen erfreuen, bei allem Leid, das die Menschen in der Ukraine derzeit ertragen müssen.

Mit einer Gruppe von ukrainischen Frauen bin ich gerade dabei, für die art Karlsruhe (Streiflichter 2020) eine Teilnahme in den kommenden Jahren zu organisieren bzw. überhaupt eine Repräsentanz ukrainischer Kultur in unserer badischen Fächerstadt Karlsruhe.

Wenn Ihr Ideen oder Eure Energie, sonstige Unterstützung bei dem einen oder anderen Projekt oder einer Spendenaktion beitragen möchtet, dann meldet Euch gerne.

Bitte bleibt in der Region Karlsruhe informiert über die wichtigen Plattformen wie
Ukraine Support Karlsruhe: USKA Facebook-Gruppe / USKA Website
Ukrainer in Karlsruhe: UiK Facebook-Gruppe / UiK Website
und vielen weiteren – von dem einen Netzwerk kommt Ihr schnell zu weiteren.
Wir sehen und schreiben uns. Danke alle, die etwas zur Unterstützung der Ukraine beitragen. Für Freiheit, Frieden und Demokratie in Europa!

Euer Micha!

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Tage der Demokratie: USKA und die Ukrainer in Karlsruhe auf gemeinsamer Bühne

Am 15.9.2022 der Ukraine Support Karlsruhe (USKA) und der Deutsch-Ukrainische Verein Ukrainer in Karlsruhe gemeinsam eine kleine Bühne auf dem Kronenplatz in Karlsruhe, um die Idee der Demokratie mit dem Anspruch des ukrainischen Volkes zur Verteidigung der Freiheit im eigenen Land und in Europa zu verbinden.

Als Gründer von USKA und seit Mai 2022 Mitglied der Ukrainer in Karlsruhe war es für mich eine besondere Ehre und Freude, neben Olha Danylevych von den Ukrainern in Karlsruhe eine kleine (ca. 10-minütige) Ansprache zu halten, nachdem als Erstes Catherine Devaux von Amnesty International und der Flüchtlingshilfe Karlsruhe den Reigen der Redner:innen eröffnet hatte.

In diesem Beitrag möchte ich neben den fotografischen Eindrücken die Reden von Olha und von mir als eingebettetes PDF-Dokument zur Verfügung stellen. Herzlichen Dank an den Veranstalter, Triangel Open Space, und Partnern wie den Stadtjugendausschuss Karlsruhe, die die Tage der Demokratie am 15./16.9.22 in Karlsruhe organisierten. Beim intro Café bekamen wir als Speaker lecker Kaffee und Kuchen spendiert; auch dafür herzlichen Dank!

Ach ja, wie aus Insiderkreisen bekannt wurde, soll es an diesem Tag ein Geburtstagskind gegeben haben, das von Vertreterinnen der Ukrainer in Karlsruhe mit einem original ukrainischen Bestickten Hemd, aka. Vyshyvanka, beschenkt wurde. Aber nicht weitersagen. Die Freude war beim Empfänger riesig groß! 🙂

Und hier, wie angekündigt, die Reden von Olha Danylevych und Michael M. Roth zum Tag der Demokratie, der 2007 von der UNO ausgerufen wurde.

Und schließlich die Rede von Michael M. Roth zum Tag der Demokratie noch als Video:

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Start der #icansaveenergy Challenge

[Die Challenge läuft vom 31.8.22 bis zum 31.3.23]

In den letzten Tagen war es mir durch den Kopf gegangen: Wir alle sind einer gegenwärtig schwierigen Situation ausgesetzt. Kaum ist die Pandemie überstanden (wenn überhaupt), schon stürzt Putin samt seiner gehorsamen Befehlsempfänger qua Krieg gegen die Ukraine ins Chaos. Wir denken uns so: „Wie konnte es unsere Regierung überhaupt soweit kommen lassen? Fast maximale Energieabhängigkeit (Kohle, Öl und vor allem GAS!) von einem Land, das dummerweise jenes in Europa ist, das sich am wenigsten um Menschenrechte schert. Ja, stimmt alles.

Aber was nützt es? Da sich gerade die Energiepreise für Gas und Strom vervielfachen, steht die Frage, was können *wir selbst* tun, was kann jeder, was kann jede von uns tun, um diesen Abhängigkeitswahnsinn von Russland wirklich etwas entgegen zu setzen. Und so ist es gekommen, dass ich diese Challenge konzipiert habe und mit dem heutigen Tag starte. In einigen Minuten werden die ersten Posts auf Facebook, Instagram und Twitter folgen. Dann seid IHR gefragt. Mitmachen lautet die Glücksformel.

Das Ziel der Challenge ist keine Zwangsverordnung. Im Gegenteil. Es geht wieder mal um erkennen und wahrnehmen. Selbst Verantwortung übernehmen. Sich von anderen inspirieren lassen und Inspiration weiter tragen.


Der Platz für Menüpunkte auf meiner Website ist nicht so groß. Doch ich wollte eine eigene Seite bereit stellen für diese Challenge. Über einen kurzen Link erreichbar:

https://micialmedia.de/icse

I can save energy. Ich kann Energie sparen. Ja, ich kann. Also wenn ich will.
Auf der eigens eingerichten icse-Seite werde ich (am Seitenende unten) Eure Vorschläge für Energiesparen ergänzen. So stay tuned!

Sucht in den Sozialen Medien und nutzt dort die Hashtags
#energiesparen #challenge (allgemein) #icansaveenergy (spezifisch für diese Kampagne)
#icansaveenergy auf Facebook
#icansaveenergy auf Instagram (dort Hashtag eingeben #icansaveenergy)
#icansaveenergy auf Twitter

Danke fürs Mitmachen!
Euer Micha

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Ethische Intelligenz als volatile und niveauvariable Größe im Spannungsfeld zwischen Fluider und Kristalliner Intelligenz

Intelligenz

Der Begriff der Intelligenz ist schon für sich genommen ein viel, häufig kontrovers diskutierter Begriff. Die Etymologie betrachtet, stoßen wir auf die beiden lateinischen Begriffe „inter“ und „legere“. Das bedeutet so viel wie „wählen zwischen“. Wenn ein Kleinkind sich zwischen Himbeerjoghurt und Erdbeerjoghurt entscheiden muss, die ihm von Mama oder Papa zum Naschen angeboten werden, dann vollbringt es eine auf Intelligenz basierende Entscheidung.

Ethische Intelligenz

Mit dem Sommer 2018 wurde ich der erste Mensch, der die Begriffskombination „Ethische Intelligenz“ im deutschen Sprachraum verwendet und diese systemisch definiert/entwickelt (hat). Nomen est omen: Die beiden Säulen der Ethik und der Intelligenz stützen das Dach und formen das Haus der ganzen Idee, die ich gerne auch als Philosophie oder als ein Paradigma bezeichne.

Die Philosophie der Ethischen Intelligenz ist gekennzeichnet durch (m)ein eigenes Verständnis von Ethik, nämlich einer soziogentischen. Es geht um die Beziehungen Mensch mit 1. dem Menschen, 2. dem Milieu (der Umwelt), 3. dem Mikrokosmus, 4. dem Makrokosmos & last but not least 5. der intelligenten Maschine.

Auf der anderen Seite die Intelligenz, die weit umfassender sein sollte als das Verständnis, welches wir heute von der Intelligenz besitzen. Beide Säulen werden wir zukünftig verstärkt aneinander gekoppelt betrachten müssen, wenn wir unser Schicksal nicht der Eigendynamik der Technologieentwicklung überlassen wollen und tatsächlich bestrebt sind, ein faires Miteinander aller autark agierenden Wesen umzusetzen. Zu nennen sind hier bspw. die Idee einer gerechten Gesellschaft von John Rawls (1921-2002), „Schleier des Nichtwissens“, sowie die Tierethik von Peter Singer (geb. 1946). Doch darüber hinaus gehend die Robotergesetze von Isaac Asimov (1920-1920), die ich heute anders, offener, „soziogentischer“ formulieren würde.

Fluide, Kristalline und Generelle Intelligenz | Mensch vs. Maschine

Nach der kurzen Wiederholung zum Verständnis der Ethischen Intelligenz komme ich nun zu sehr spannenden Begrifflichkeiten im Kontext der Intelligenz. Es geht um Fluide und Kristalline Intelligenz. Die Termini wurden geprägt von Raymond B. Cattell (1905-1998). Die Fluide Intelligenz könnte man vergleichen mit dem Arbeitsspeicher eines Computers. Bis zum Alter von etwa 18 Jahren wird dieser immer größer. Vgl. PC: z. B. 8 GB, 16 GB, 32 GB … immer können wir noch schneller rechnen. Bis zum 19. Lebensjahr könnte sich beim Menschen ein regelrechtes „Nimble Mind“ herausgebildet haben, wir nennen es auch „Schnelldenker“ oder „Schnelldenkerin“. Dann schließlich kommt der „PC“ in die Jahre und der Hauptspeicher hat seine maximale Erweiterung schon erreicht.

Einen Unterschied macht die Kristalline Intelligenz. Sie wäre beim PC die Festplatte oder der Controller bzw. beides im Zusammenspiel. Angenommen wir hatten zu Beginn eine Ressource mit 1 TByte (Harddrive). Doch am Anfang ist die Platte leer. Durch unsere Lebenserfahrung(en) wird sie bespielt. So kann die Kristalline Intelligenz bis in das hohe Alter anwachsen.

Schließlich ist die Generelle Intelligenz die Summe oder das Produkt aus den zuvor genannten Intelligenzarten (fluid, kristallin).

Dazu schauen wir uns eine Grafik an, bei der uns zudem ein Vergleich der Intelligenzarten bei Mensch und Maschine (intelligentem Computer) erwartet.

Bei der Kristallinen Intelligenz fällt auf, dass ihr Verlauf auch durch ein „kulturelles Delta“ bestimmt wird. Man kann dies als eine Schnittstelle zwischen der technischen Fähigkeit des Wissenserwerbes und „Content“, also den Inhalten verstehen. Kristalline Intelligenz bedeutet eben auch, auf gespeicherte (und über Jahre addierte) Daten und Inhalte zugreifen und diese applizieren zu können.

Die Kristalline Intelligenz soll man bis zum etwa 65. Lebensjahr steigern können.

Bei der Gegenüberstellung mit der (intelligenten) „Maschine“ ist bemerkenswert, dass die fluide Intelligenz mit den Jahren nicht nachlässt (solange die notwendigen Energieressourcen vorhanden sind, natürlich). Ebenso wird in Sachen Kristalline Intelligenz die intelligente Maschine den Menschen in nicht allzu ferner Zukunft um ein Vielfaches übertreffen. Im Prinzip sehen wir das heute schon an der Wikipedia. Wobei die Wikipedia „bedingt intelligent“ ist, würde ich sagen. Wissen en masse, aber der „Controller“ bleibt für den Moment noch der Mensch. Denn die Wikipedia weiß selbst mit ihrem Wissen nichts anzufangen.

Bei einer sich stetig selbst optimierenden Maschine würde sogar die Fluide Intelligenz ständig im Wachsen begriffen sein, was zu einem exponentiellen Wachstum der Generellen Intelligenz führte, die irgendwann „gegen unendlich“ ginge. Derzeit sprechen wir im Konjunktiv. Derzeit.

Generelle Intelligenz bei Mensch und Maschine – Das XY der Menschheit

Bereits in einem Artikel vom 12.9.20 sprach ich von der Überevolution und dem Untergang der Menschheit. Hierbei stellte ich das Auseinanderdriften von biologischer und technischer Intelligenz auf der einen und das Verschmelzen beider „Spezies“ auf der anderen Seite als zwei alternative Szenarien dar. In der hiesigen Grafik zeige ich eine sequenzielle Abfolge der Entfernung und der „Wiedervereinigung“. Natürlich können diese Prozesse in der Zukunft auch parallel stattfinden.

Es ist ein bisschen so, als würde man das Wetter für heute in vier Wochen vorhersagen wollen. Wird es regnen oder wird die Sonne scheinen? Die Entwicklung hängt vom Verlauf vieler Variablen ab. Es geht hier eher um das „Klima“, allenfalls eine „Großwetterlage“.

Doch so groß ist die Lage bisher nicht. Künstliche Intelligenz wird eher langsam, aber stetig und mit Macht (Eigendynamik) kommen. Während viele heute eine derartige Diskussion heute überhaupt für überflüssig oder gar kontraproduktiv halten (z. B. Richard David Precht [geb. 1964]: „Einer Maschine kann man keine Ethik zuweisen.“), wird die Diskussion über die Dekaden an Fahrt aufnehmen und an Bedeutung gewinnen. Die Technologien bahnen sich ihren Weg, könnte man sagen. Dabei möchte ich mahnen, die ethischen Aspekte zu hinterfragen.

Ein gewisser Witz liegt in der Sache, dass die Grafik ein X und ein (halb auf den Kopf gestelltes) Y enthält. Das ist auch die Bezeichnung der Chromosomen, auf denen unsere Erbinformationen, der Bauplan des Menschen, gespeichert sind. Sollte es also, einer DNA gleich, das Schicksal der Menschheit sein, etwas zu erschaffen, das sie in Sachen Intelligenz eines Tages (bei weitem) übertreffen wird, und wir dann nicht umhin kommen, uns selbst „upzugraden“? – Ein Vorgang, der im Grunde längst begonnen hat; wenn ich nur an das Mini-Herz aus dem 3D-Drucker der israelischen Forscher denke.


Das Ergebnis wäre der Hiso, ein Hybrid-intelligenter Soziogent, als Produkt aus Miso, Menschlich-intelligenter Soziogent und Kiso, Künstlich-intelligenter Soziogent, in Fachkreisen auch als „Starke Intelligenz“ bezeichnet.

Nach der „technologischen Singularität“ spreche ich nun von einer biologisch-technologischen Singularität (Betrachtung der Entwicklung vom Menschen hin zum Computer) bzw. einer technisch-biologischen Singularität (Betrachtung der Entwicklung vom Computer hin zu Menschen).

Technologie und Ethik – Vermögen und Unvermögen

In den kommenden Dekaden und Jahrhunderten wird der Mensch alle Werkzeuge finden bzw. erschaffen, die erforderlich sind, um einen Hiso „zu bauen“. Was der Mensch in Hunderttausenden von Jahren seiner Entwicklung nicht erreicht hat: Die Schaffung einer Technologie oder eines Werkzeuges, um Werte wie Frieden und Freiheit stringent zu erreichen und zu bewahren. Diese Parallelität von Vermögen und Unvermögen bleibt uns aus der Menschheitsgeschichte bis dato erhalten, und wir schieben sie, wenn man so will, weiterhin vor uns her. Es kann nur Appelle geben, immer wieder nach Lösungen zu suchen, die im globalen Interesse sind. Ein globales Interesse ist Stand heute bspw. Frieden, das bedeutet kein Krieg, auf unserem Planeten. Davon sind wir weit entfernt, auch wenn wir schon einiges in dieser Richtung erreicht haben.

Ethische Intelligenz – volatil und niveauvariabel

Was meine ich mit „volatil“ und „niveauvariabel“? Das Volatile sind die eher kleinen Fluktuationen. In eine Demokratie wird man immer wieder auf Konflikte und Widersprüche treffen. Aber beispielsweise bei uns in der Verfassung der Bundesrepublik Deutschland steht in Artikel 1: „Die Würde des Menschen ist unantastbar“.
Das bedeutet, wir haben einen Anspruch formuliert, für den es rechtliche Rahmenbedingungen gibt. So gibt es in Deutschland, wie in den meisten Teilen Europas, keine Todesstrafe. Selbst einem Straftäter wird (ein gewisser Grad an) Menschenwürde zugeschrieben. Ein Mensch, der andere Menschen misshandelt hat, darf nicht misshandelt werden. Auch wenn das emotional vor allem für Betroffene mitunter sehr schwer ertragbar sein mag.

Dann haben wir Autokratien. Dort unterliegt die Ethische Intelligenz nicht nur kleinen Fluktuationen, sondern sie befindet sich überhaupt auf einem anderen (unteren) Niveau.

Als Teil der Ethischen Intelligenz hatte ich im Unterschied oder in der Ergänzung zu Paul Crutzens (1933-2021) „Anthropozän“ (2001) meine Idee vom Kognitozän ausgerollt – Siehe Artikel vom 4.9.21: Eidechsen-Score, Kognitozän & die Impfung als Lackmustest. Das menschengemachte Zeitalter wollte ich nach dem Disruptozän durch das Kognitozän „befüllen“. Ich glaubte an Wahrnehmung, Vernunft, im Prinzip eine zweite „Aufklärung“ im Sinne und in der Erweiterung von Immanuel Kant (1724-1804).

Und nun spreche ich bei Ethischer Intelligenz von „volatil“ und „niveauvariabel“. Auch wegen des verdammten Krieges Russlands gegen das ukrainische Volk. Ja, das ist emotional. Weil es eben auch verbrecherisch ist. Solange wir Menschen Emotionen haben – und einen Sinn für Gerechtigkeit – muss uns das empören.

Wenn man der Fluiden Intelligenz den Wert 1 gibt, dann würde die Kristalline Intelligenz in autokratischen Staaten bzw. deren Staatsmännern/Staatsfrauen gar einen negativen Wert haben. Selbst die Ethische Intelligenz kommt in der Grafik noch zu gut weg, da sie als additiv betrachtet wird. Im Vergleich zu Demokratien ist ihr Niveau essenziell tiefer liegend.

Die Rolle von Fluider Intelligenz und Kristalliner Intelligenz

Am Ende bleibt für mich die spannende Frage, wie sich Ethische Intelligenz tatsächlich formen und entwickeln kann, auf welcher Basis? Inwieweit ist sie uns bereits innewohnend? Denken wir an miteinander spielende Kinder, deren Fluide Intelligenz sich prächtig, innerhalb nur weniger Monate und Jahre entwickelt. Gehen sie immer fair miteinander um? Wie viel an Ethischer Intelligenz steckt in unseren Genen?

Auf der andren Seite: Unsere Sozialisierung wird einen wesentlichen – positiven oder negativen – Beitrag zur Entwicklung einer gesunden Ethischen Intelligenz leisten. Wurden wir in der Kindheit fair behandelt, wurde das von Natur aus gegebene Potenzial der Empathie bei uns in Schwingung versetzt? Oder waren die Eltern selbst in ihrem Leben zu sehr enttäuscht von ihrer Umwelt, von ihren Mitmenschen, dass sie Liebe, Wahrnehmung und Achtsamkeit nicht weiter transportieren konnten an ihre Nachkommen?

Resümee

Die Diskussion der verschiedenen Arten oder Formen von Intelligenz mag als Anregung dienen, sich (weiterhin) Gedanken über die Gedanken zu machen. Wie können wir die Potenziale von Fluider, Kristalliner und Ethischer Intelligenz inspirieren und ausschöpfen?

Während der Kopf des Menschen im Vergleich zur Größe des Universums kaum ein Sandkorn darstellen dürfte, haben wir auf diesem kleinen Raum doch so etwas wie eine Galaxie, die ähnlich wunderbar und rätselhaft sein mag wie unsere Milchstraße. Hier zwischen 80 und 100 Milliarden Neuronen, dort zwischen 300 und 400 Milliarden Sterne. Unserer Köpfe sind im Gegensatz zu den Sternen so nah, doch sie bleiben – für den Moment – ein Mysterium. Ein Wunder der Natur, das allerdings von Zeit zu Zeit eines Impulses bedarf, damit wir unser Leben als Mensch und das Leben der Erdbewohner hin zum Guten entwickeln können. Ethische Intelligenz ist kein Selbstläufer. Sie ist ein Model für einen fairen und konstruktiven Umgang miteinander.

Grafiken und Text: Michael M. Roth, Copyright 2022.

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Karlsruhe freut sich auf Das Fest 2022

Der „Mt. Klotz“. Der Hügel steht für Kultur und Erholung in Karlsruhe. Besonders für Das Fest!

Der Veranstalter, die KME Karlsruher Marketing und Event GmbH, spricht vom größten Familienfest Süddeutschlands. Nach zwei Jahren Pandemie-Pause werden im Juli 2022 wieder Tausende Menschen von jung bis alt zum Veranstaltungsmagnet Das Fest in der Karlsruher Günther-Klotz-Anlage (kurz: „Klotze“) strömen.

Falls Du dabei sein möchtest bzw. Ihr an diesem einzigartigen Event teilhaben wollt, dann gebe ich mal auf die schnelle ein paar wichtige Koordinaten:

Das Vor-Fest: 14.-20.7.22 | Donnerstag bis Mittwoch: 17:30-0:00; Sonntag: 11:00-0:00
Das Fest: 21.-24.7.22 | Do: 16:30-0:00; Fr: 16:30-2:00; Sa: 12:00-2:00; So: 9:00-0:00
Tickets Das Fest: Sa: ausverkauft; Do, Fr, So: Jeweils 17,20 EUR inkl. Gebühren
Hier findet Ihr das komplette Programm Das Fest 2022. Hier der Geländeplan (in Kürze).
Ca. 70% des Programmangebots von Das Fest sind kostenlos.

Nachfolgend gibt es ein paar Fotos von der Pressekonferenz zu Das Fest, die am 22.6.22 auf dem Areal der Günther-Klotz-Anlage stattfand. Aufgrund des plötzlich einsetzenden Regens mussten wir uns schnell den Schutz der nahe gelegenen Brücke suchen. Die Stimmung war dann aber trotzdem heiter bis ausgelassen, in jedem Fall voller Vorfreude auf super spannende und unterhaltsame Tage im Juli, die mit Das Vor-Fest bereits am 14.7. eingeläutet werden, ehe am 21.7. das eigentliche Das Fest beginnt.

Der Mann für Kommunikation & Presse: Natürlich mit „Das Fest“-T-Shirt, Philipp Schätzle
Weiträumig die Presseleute eingefangen. Mit dem 13-mm-Superweitwinkel des S22 Ultra.
V.l.n.r.: Paul Taube, Markus Wiersch, Martin Wacker, Daniel Melchien, Jochen Werner
Vorstellung des Großen Spielfestes (Bildmitte: Daniel Melchien).

Neben dem bereits oben beim ersten Bild erwähnten Presseverantwortlichen Philipp Schätzle gehören zum harten Kern des Organisationsteams von Das Fest der Geschäftsführer der KME, Martin Wacker; Paul Taube (Booking) ist verantwortlich für das Programm auf der Kulturbühne. Als stellvertretender Geschäftsführer der KME ist Markus Wiersch gleichzeitig Projektleiter von Das Fest. Im hellblauen T-Shirt wohnte Daniel Melchien vom Stadtjugendausschuss der Pressekonferenz zu Das Fest in Karlsruhe bei. Insbesondere machte er auf das Große Spielfest am 21. Juli 22 ab 12:30 Uhr für Kinder von ca. 6 bis 12 Jahren aufmerksam. Jochen Werner von jubez des Stadtjugendausschusses zeigt auch optisch, dass er den Hut aufhat, nämlich für das Programm auf der Feldbühne von Das Fest.

Was mich persönlich sehr neugierig machte: Zwar werden die India Summer Days dieses Jahr, 2022, nicht wie gewohnt bei Das Fest (bzw. Das Vor-Fest) stattfinden, stattdessen wird die indische Kultur vom 22.-24. Juli 2022 in Form eines kleinen indischen Dorfes auf dem Festgelände präsentiert.

Die Bands auf der Hauptbühne gehören natürlich immer zu den Highlights. Hinter den Top-Acts verbergen sich dieses Jahr klanghafte Namen wie Bilderbuch, Jan Delay und Passenger. Da muss ich sofort denken an …

… Well, you only need the light when it’s burning low
Only miss the sun when it starts to snow
Only know you love her when you let her go
Only know you’ve been high when you’re feeling low
Only hate the road when you’re missing home
Only know you love her when you let her go
And you let her go


(Song by „Let her go“ by Passenger; Songwriter: Michael David Rosenberg)

Ein weiterer Top-Act wird kurz vor Beginn von Das Fest bekannt gegeben.

Ich habe eine Bitte an alle Teilnehmenden: Seid rücksichtsvoll, genießt ein paar tolle Festtage, erfreut Euch an großer und großartiger Diversität! Zur gegenseitigen Rücksichtname gehört auch der achtsame Umgang mit Covid-19. Tragt spätestens dort Masken, wo viele Menschen eng beieinander sind. Die vollständige Impfung ist die beste Vorsorge, die jeder und jede von uns tragen kann.

In den vergangenen Jahren (vor der Pandemie) habe ich Das Fest immer wieder als ein großartiges, stimmungsvolles Event wahrgenommen. Gerne präsentiere ich Euch abschließend ein paar Fotos, die ich vor knapp fünf Jahren, am 23.7.17, bei Das Fest von der unglaublichen Sängerin Amy Macdonald machen durfte. In der Summe waren es über 1.000. Warum? Ich konnte nicht anders. Es war wie ein Rausch der Sinne!

Das Fest könnt Ihr via Website sowie sozial-medial (ver)folgen. Seid dabei und interagiert!
https://www.dasfest.de/
https://www.facebook.com/dasfestkarlsruhe/
https://www.instagram.com/dasfestkarlsruhe/

Links zu den (bisher bekannten) Top-Acts von Das Fest in Karlsruhe 2022:
Bilderbuch
Jan Delay
Passenger


Text und Fotos: Michael M. Roth, MicialMedia

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Gravitation der Gedanken

Wirkzentren und die Magie der Gravitation
(Anziehung durch Raumkrümmung)

Vor einem knappen Jahr, am 23.7.21, kam mir wohl das erste Mail die Idee, dass nicht nur alles Leben auf der Erde ohne Gravitation kaum entstanden wäre, sondern dass im Speziellen auch der Fluss unserer Gedanken von einer Art Gravitation getrieben ist. Wir sagen, „Es ist nahe liegend, dass …“. Bei unseren Argumenten suchen wir am liebsten nach Prämissen, die allgegenwärtig für jeden zu greifen sind. Der Sog der Gedanken kann Positives und Negatives verheißen. Im Deutschland der 1930er Jahre muss die Krümmung des Gedankenraumes so gewaltig gewesen sein, dass nur die wenigsten überhaupt daran dachten, Juden könnten keine Untermenschen sein; so sei es ja nur fair, dass sie abtransportiert würden. Wohin aus welchen genauen Gründen auch immer. Die Masse war ja dafür. Genauso wie im Universum die massereichsten Objekte das Treiben bestimmen. Einem Schwarzen Loch kann man kaum entkommen, hat man sich einmal dem Ereignishorizont zu sehr genähert. Ganze Sonnen, die selbst für Planeten taktangebend sind, verschwinden in diesem vermeintlichen Nichts. Im Zentrum unserer Galaxie, der Milchstraße mit ihren ca. 300 bis 400 Milliarden Sternen, befindet sich ein solches Schwarzes Loch.

Die erste meiner drei Abbildungen im Artikel zeigt die Parallelität oder die Analogie von Objektiven im Universum in Bezug auf Objekte, die teils Subjekte sind, auf dem Planeten Erde.

Wir alle kennen die Einflusssphäre der Familie. Unseren Eltern sind wir zumeist zumindest als Kinder gefolgt. Oder haben uns ihren Anordnungen – mittels erhöhtem Energieaufwand – widersetzt. Politische, gesellschaftliche, kulturelle Systeme bestimmen das Leben der Menschen, die in diesen aufwachsen.


Zwei Galaxien wie „das Gute“ und „das Böse“

Man sagt ja manchmal so salopp: „Du scheinst in Deinem eigenen Universum zu leben!“
Ich möchte an dieser Stelle gar nicht so weit gehen und spreche von zwei Galaxien, die jeweils ihren Spin durch die unglaubliche Kraft der in ihren Zentren befindlichen Schwarzen Löcher bekommen. So wie auch unserer Milchstraße von einem Schwarzen Loch „angetrieben“ wird.

Wenn wir den russischen Präsidenten Putin mit einem Schwarzen Loch gleichsetzen, so ist es nicht verwunderlich, dass seine Ideologie zumindest im nahe gelegenen Reich der Russen für bare Münze genommen wird. Denn das Machtzentrum ist so groß, und wenn man so will, masseschwer, dass es hier quasi kaum ein Entrinnen gibt. Man sagt, die Russen dürfen nicht frei ihre Meinung sagen. Stimmt. Aber viele würden es selbst dann nicht tun, wenn sie es dürften. Die Gravitation, in diesem Falle die Krümmung des Gedankenraumes, ist viel zu extrem, als dass man hier überhaupt einfach mal auf andere Gedanken käme.

Entsprechend zeigt die zweite Abbildung „Gravitationslinien“, die mit größerer Entfernung von der verursachenden Masse sich weiten und somit die Wirkmacht mit wachsender Distanz nachlässt. Doch wir bekommen eine Ahnung davon, was da alles dran hängt.


Neue Zielgröße: Soziogentische Singularität

In meiner Philosophie der Ethischen Intelligenz, die ich seit 2018 zu ergründen, zu erbauen und zu begründen versuche, versuche ich Ethik und Intelligenz zusammen zu denken, wie es schon der Name bzw. die Kombination der beiden Namenskörper, zu suggerieren vermag. Eine komplette, reine Ethik oder Moral wird es nie geben. Aber das Paradigma, beide Kategorien, die Ethik und die Intelligenz zu verbinden, scheint mir ein hehres, ein logisches, ebenso nahe liegendes. Vielleicht ist mein persönlicher Gedankenraum ja schon soweit gekrümmt, dass mir die Kombination als nahe liegend erscheint.

Das sehe ich als eine Chance an. Unser Denken „nahe liegend“, assoziativ zu gestalten. Zu oft tun wir noch Dinge „auf der einen Seite“ und lassen Dinge „auf der anderen Seite“. Wir entwickeln die Digitaltechnik ohne ein Schimmer von den Möglichkeiten der KI (Künstliche Intelligenz) zu haben. Eines Tages wird man KI so ubiquitär einsetzen, wie wir es heute schon mit unseren Smartphones tun.

Gleichzeitig kann sich die Chance als Risiko darstellen. Wenn „alle“ Hurra brüllen, dann sollten wir uns fragen „Warum tun sie das?“ Nur, weil sie sich selbst dadurch besser fühlen? Vielleicht bekommen sie sogar einen neuen Job, wenn sie auch „hurra“ brüllen, in einem System, das bestimmte Personengruppen empor hebt, andere oder Menschen anderer Nationen hingegen missachtet. John Rawls (1921-2002) kam vielleicht zu spät zur Welt, da er Ende der 1970er Jahre mit dem Gedankenexperiment „Schleier des Nichtwissens“ sich Gedanken über eine gerechtere Welt machte (s.a. Gerechtigkeitstheorie).

Der Idee von konstruktiv besetzten Grundwerten für Gravitationszentren („positiv geladene“; wie Schulen, gesellschaftliche, politische Systeme wie Demokratie vs. Autokratie) möchte ich gerne die Balance von Intelligenz und Ethik ergänzen. Das ist sowieso die Grundidee meiner Philosophie. Im hiesigen Artikel verbinde ich nun diese Idee mit der Idee der Gravitation. Wenn sich Ethik in „greifbarer Nähe“ befindet, dann sind wir versucht, intelligente Lösungen eben mit dieser Ethik zu verbinden. Auf Intelligenz können und wollen wir sowieso nicht verzichten. Jede ethische Lösung sollte somit mit Intelligenz verbunden sein. Bauen wir etwas Neues, dann sollten wir zunächst nach ethisch-intelligent gekrümmten Räumen suchen, damit Gravitation hier gute Arbeit vollbringen kann. Die Soziogentische Singularität mag sich zu einer neuen Zielgröße entwickeln, die ein gleichberechtigtes Existieren nicht nur unter den Menschen, sondern unter allen Spezies und Soziogenten des Planeten Erde ermöglicht.

Text und Abbildungen: Michael M. Roth

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Najoua Benzarti: Brückenbauerin zwischen den Kulturen

In der fortgeschrittenen, freien Welt scheint „Diversity“ heute in aller Munde zu sein. In Karlsruhe gibt es einen Menschen, der diesen Begriff jedoch schon immer lebt. Nicht nur mit dem Munde, sondern mit dem Herzen. Und mit zahlreichen Aktionen.

Najoua Benzarti (im Bild: Zweite von links) hat dieses, gemeinsam mit anderen gefertigte weiße Tuch mit den bunten Wollstoffen immer dabei, wenn es darum geht, Haltung zu zeigen. Wenn die gebürtige Tunesierin ein Lebensmotto hat, dann muss es VIELFALT sein. Denn zu oft hat sie sich dafür eingesetzt, dass Vielfalt gelebt werden kann. In der Konsequenz geht es um den Schutz von Menschenrechten. Najoua betrachtet das „Anderssein“ immer als eine Bereicherung für alle Seiten, die es zu schützen gilt.

Als ich mir überlegte, diesen Artikel zu schreiben, vielen mir so viele Headlines ein. Wie würde ich Najoua Benzarti am besten charakterisieren können? Folgende Kurzfassung könnte es auf den Punkt bringen: Najoua hat selten Zeit, aber immer ein offenes Ohr für die Nöte und die Hilferufe der Menschen. Das war schon 2015 so, als es um die Notlagen der Geflüchteten aus Syrien ging. Das ändert sich nicht in 2022, da es (gefühlt für viele vor allem) um die Notlagen der Ukrainer und Ukrainerinnen geht, deren Heimatland gerade einem fürchterlichen Angriffskrieg Russlands ausgesetzt ist.

In diesem kleinen Beitrag möchte ich die Person Najoua Benzarti mit den Fotos zweier Veranstaltungen in Karlsruhe verbinden, die im März dieses Jahres im Rahmen der Karlsruher Wochen gegen Rassismus stattgefunden haben. Zuvor sei mir noch ein kurzer Schwenk in die unglaublich ausgefüllte und vielfältige Welt der Najoua Benzarti gestattet.

Wer ein Blick in Najoua Benzartis Lebenslauf werfen durfte, versteht, dass es sich hier um einen sehr begabten Menschen mit vielen Talenten und Fähigkeiten handelt. Fast würde ich schon Schwindelfreiheit voraussetzen, um der Verve dieser Frau folgen zu können.

Als Najoua in den 1980er und 1990er Wirtschaftsingenieurwesen, Volkswirtschaftslehre und Soziologie an der Uni Karlsruhe (heute: Karlsruher Institut für Technologie, KIT) studierte, hatte sie bereits zuvor in Tunesien zwei Studienabschlüsse auf technischem und Computergebiet. Die französischen Titel sind für mich zu kompliziert. Aber sie verweisen auf weitere Talente. Denn Najoua Benzarti ist eine staatlich geprüfte Dolmetscherin in den Sprachen Arabisch, Deutsch, Französisch und Spanisch. Immer wieder hat sie Weiterbildungen in Angriff genommen. Eine Frau mit einer scheinbar niemals endenden inneren Energieversorgung, immer wieder mit Antrieb und Motivation.

Die Stadt und das Bundesland, die sie als ihre neue Heimat wählen würde, konnten sich einfach nur glücklich schätzen. 2008 erhielt Najoua Benzarti den Karlsruher Integrationspreis „Miteinander leben – Vom Fremden zum Freund“ und 2017 die Heimatmedaille Baden-Württemberg. Sie gehört zum Migrationsbeirat der Stadt und ist engagiert bei der Flüchtlingshilfe Karlsruhe. Insbesondere setzte und setzt sich Najoua für die friedliche Kommunikation zwischen Muslim:innen und Christ:innen ein.

Ja, das ist viel Text zu einer Person. Nicht grundlos. Trotzdem ist es noch schöner und besser, Najoua real zu begegnen, um sich von ihrer positiven Antriebskraft inspirieren zu lassen. Ich persönlich fand die erste Begegnung mit Najoua sowohl witzig als auch konstruktiv. Zufälligerweise saßen wir im im selben Zug, als wir als Teil der 15-köpfigen Bürgerdelegation Baden-Württemberg zu den Zentralen Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit 2014 (Nachklapp) nach Hannover fuhren.

Doch nun wünsche ich viel Freude beim Anschauen der Impressionen von den beiden Veranstaltungen im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus 2022 in Karlsruhe:

„Trommeln und Statements für Vielfalt, Menschenachtung und Frieden“
im Internationalen Begegnungszentrum (IBZ) sowie

„Friedensklangweg der IWgR in Karlsruhe“

Fotos von den beiden Veranstaltungen:

Trommeln und Statements für Vielfalt, Menschenachtung und Frieden

Friedensklangweg der Internationalen Wochen gegen Rassismus Karlsruhe

Alle Fotos: Michael M. Roth, MicialMedia
(c) 2011 bis 2022

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