Eidechsen-Score, Kognitozän & die Impfung als Lackmustest

In diesem Artikel möchte ich zwei neue Begriffe einführen, die ich zuvor schon in den sozialen Medien angeteasert hatte. Es geht um EIECS, auch Eidechsen-Score genannt, was die Ethisch-Intelligente Entfaltungskapazität einer Gesellschaft meint.

Schließlich führt uns das zum Kognitozän. Diesen Terminus will ich gerne prägen, um Hoffnung unter den Menschen zu streuen, dass der Mensch noch immer zu Wahrnehmung und Erkenntnis fähig ist, nachdem eine wohl überwiegend negative Reputation im Kontext des Anfang der 2000er Jahre geprägten Begriffs des Anthropozän entstand.

Im Rahmen der von mir in 2018 gestarteten Philosophie der Ethischen Intelligenz tauchen in letzter Zeit gehäuft einige, neuartige Worte auf. Diese dienen nicht der Stiftung einer maximalen Verwirrung. Es geht fast immer darum, einen Perspektivwechsel vorzunehmen. So wie beim sehr zentralen Begriff der Soziogenten. Das Menschliche innerhalb der Menschheit ist zweifelsohne von hoher Relevanz. Schauen wir über die eigene Spezies hinweg, bedarf es eines Wertewandels, eines Abrückens von der eigenen Hybris und eines bisher versäumten herzlichen Willkommenheißens anderer Arten auf dem Planeten Erde. Die folgende Grafik bietet einen Überblick im scheinbaren Tohuwabohu der Begrifflichkeiten.

Im Folgenden gehe ich nun auf die Ethisch-intelligente Entfaltungskapazität einer Gesellschaft ein (EIECS = Ethical Intelligent Expansion Capacity of an Society). Wir sollten uns vor Augen halten, dass es sich nicht um eine im Universum allgemeingültige Formel handelt, die an die mathematische und physikalische Stringenz von Einsteins Definition (oder Erkenntnis) E=mc^2 herankommt. Vielmehr geht es um ein philosophisch-gesellschaftliches Model, das zum Nachdenken über das Veränderungs- und Problemlösungsvermögen einer Gesellschaft anregen soll. Für die „Berechnung“ des Eidechsen-Score habe ich mir (veränderliche, dynamische) Größen und Variablen zusammen gesucht, die meiner Meinung nach von Bedeutung sein könnten für dieses somit ebenfalls volatile Vermögen der Gesellschaft, eines Landes, einer Region. Die folgende Grafik veranschaulicht das formelhafte Model. Zu hinterfragen wäre also, wie kann es uns Menschen oder auch der Gesamtheit der Soziogenten einer Gesellschaft gelingen, die von mir beschriebene Entfaltungskapazität zu vergrößern?

Letztlich komme ich zum Kognitozän. Der am 28. Januar dieses Jahres verstorbene, niederländische Meteorologe und Atmosphärenchemiker Paul Josef Crutzen (1933-2021) prägte um 2002 den Begriff des Anthropozän. Damit ist das Menschenzeitalter gemeint. Jenes Zeitalter, als eine besondere tierische Spezies oder jene, die sich für etwas Überlegenes hielt, die Erde so stark veränderte, dass diese neuerdings hoch entwickelte Spezies tatsächlich über das – vor allem planvolle – Veränderungsvermögen der anderen Arten auf der Erde hinaus ragte. Dramatische Beispiele sind der Abwurf der Atombomben der USA über Hiroshima und Nagasaki im August 1945 oder das industrielle Zeitalter in welchem der CO2-Gehalt der Atmosphäre innerhalb von nur wenigen Dekaden überproportional stark angehoben wurde, was anstoßend für den Klimawandel wirkte mit schwerwiegenden Folgen für alle Soziogenten auf der Erde wie Dürren, Überschwemmungen und vieles mehr.

Meine Intention der Schaffung des Begriffes Kognitozän (Cognitus, lat. = bekannt, erprobt, das Kennenlernen) besteht darin, dass ich auf das Potenzial des Wahrnehmens und Erkennens aufmerksam machen möchte. Die Benennung des Anthropozäns verschaffte den Menschen einen sicherlich starken negativen Leumund. Paul J. Crutzen musste den fortschreitenden Klimawandel kritisch gesehen haben, hier insbesondere die Rolle des Menschen. Das Kognitozän nun als Zugpferd neuer Hoffnungen und Initiativen, wozu bspw. die Fridays-for-Future-Bewegung gehört, initiiert durch die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg (geb. 2003). Irgendwo im Schlepptau, von dem wir uns bis heute nicht ganz gelöst haben, wenn ich nur an die miserablen Lebens- bzw. Sterbeverhältnisse von Schweinen und männlichen Küken in der Massentierhaltung denke, die Versäumnisse und fehlende Wahrnehmung gegenüber unserer Umwelt und Natur, deren Teil wir eigentlich sind, während der letzten Dekaden. Bereits auf der ersten Klimakonferenz in Paris 1979 sprach man von den möglichen Auswirkungen des Klimawandels.

Wie könnten wir verifizieren, dass die Gesellschaft, in der wir leben, ein hohes Ethisch-intelligentes Entfaltungspotenzial (EIECS) besitzt? Wodurch können wir annehmen, das Kognitozän hätte bereits begonnen oder wir täten mutige Sprünge hinein in eben dieses neue Menschenzeitalter, Menschenteilzeitalter, des Kognitozän, der Erkenntnisära, obgleich wir (in Teilen) immer wieder fluktuieren hin zum Disruptozän, dem vorangegangenen zerstörerischen Part des Anthropozän?

Ich denke, dass die Impfung gegen das Coronavirus ein relevantes Beispiel dafür ist, wie unsere Gesellschaft mit sich selbst im Ringen ist. Nach dem Beginn der weltumspannenden Pandemie Ende 2019, die zwar als Möglichkeit vorhergesehen wurde bzw. vorhersehbar war, aber im Effekt doch eklatant unterschätzt wurde bzgl. des zerstörerischen Entwicklungspotenzials, gelangte der Mensch innerhalb von wenigen Monaten zu einem hoch effizienten Abwehrmechanismus, der Impfung gegen das Coronavirus. Bei allen Sorgen und Hoffnungen setzte sich mehrheitlich in relevanten wissenschaftlichen Kreisen durch, dass mit dem neuen Angebot der Impfstoffe das Coronavirus zumindest im Schach gehalten werden könne. Die Bundeskanzlerin, Angela Merkel (geb. 1954), sprach davon, dass bis Ende des Sommers, i.e., September 2021, ein Impfangebot an alle für die Impfung zugelassenen Bürger und Bürgerinnen gemacht werden könne. Offensichtlich lag sie damit gar nicht so falsch, denn heute, am 4.9.21, können im Grunde alle Impffähigen und Impfwilligen eine Impfung gegen das Virus ohne lange Wartezeit erhalten.

Was wir sehen, ist allerdings eine relativ große Anzahl von Impfgegnern und Impfgegnerinnen, so dass die aktuelle Impfquote bei knapp über 60% liegt, zu diesem Septemberbeginn. Das ist nicht wenig. Aber wenn wir von Potenzial sprechen, wie beim Eidechsen-Score und von einer Erkenntnisgesellschaft, wie beim Kognitozän, dann scheint es zumindest noch Luft nach oben zu geben.

Besonders in den Sozialen Medien, wo Menschen mit angestauten Frustrationen selbigen gerne mal freien Lauf lassen, während weniger aufgeregte Menschen die Konfrontation scheuen und sich lieber heraushalten aus Diskursen, die häufig von persönlichen Verletzungen begleitet sind, können eben solche Kreise punkten und mit seichten Argumentationen zur Verunsicherung anderer beitragen. Dazu gehören Aussagen wie „Neuerdings kommt es zu Impfdurchbrüchen. Selbst Geimpfte erkranken. Demnach wirkt die Impfung nicht!“ – Außer Acht gelassen wird bei derlei Argumentationsführung das Verhältnis von schweren Infektionsverläufen oder gar Sterbefällen zur Anzahl der Geimpften. Anfang August 2021 hat das RKI von 7.000 Impfdurchbrüchen berichtet bei 44 Millionen Geimpften.

Wenn ich vom Ethisch-intelligenten Entfaltungspotenzial einer Gesellschaft und vom Kognitozän (mit Startschwierigkeiten) spreche, dann geht es mir nicht – allein – darum darzustellen, wie unklug eine Gesellschaft noch ist oder der Ethellekt neben einem zweifelsohne vorhandenen Intellekt unzureichend ausgeprägt ist bei vielen Menschen. Die Herausforderung besteht tatsächlich darin, Ursachenanalyse zu betreiben. Die Nutzung von Vokabeln wie „Covidioten“ erscheint einfach, stringent, aber am Ende wohl wenig zielführend. Worin bestehen also die Triebkräfte eines nur teilweisen, zögerlichen Wahrnehmens und Erkennens? Wie beeinflussen unsere Emotionen unsere Erkenntnisse? Wenn uns eine Regierung grundsätzlich nicht zusagt, reservieren wir dann in der Konsequenz überhaupt kein Ohr mehr für selbige?

Sokrates (469 bis 399 v. Chr.) ist heute aktueller denn je. Der griechische Philosoph liebte es, Fragen zu stellen. Mit diesen wollte er seine Schüler hin zu Erkenntnissen führen. Während heute gefühlt 80 oder 90% zumindest der in den Sozialen Medien agierenden Meinungsrepräsentierenden fast ausschließlich Antworten parat haben, sollten wir zurück kehren zum Stellen von Fragen und Hinterfragen von Positionen, die vor allem unseren eigenen Gemütszustand bedienen.

Das Kognitozän ist ein Modell. Als mir erscheinende zeitgemäße und längst überfällige Antwort auf das von Paul Crutzen propagierte Anthropozän, das freilich schon den Versuch eines Wachrüttelns der Menschheit implizierte. Das Kognitozän, das Erkenntniszeitalter, könnte zu einem neuen „Big Picture“ für die Menschheit werden. Es geht darum, dass Erkenntnisse aus der Wissenschaft vereinbar werden mit dem Wohlbefinden des Menschen. Bei aller Diversität sollten wir die Suche nach einem Minimalkonsens in essenziellen Fragen, die die den erfolgreichen Fortgang der Gesellschaft betreffen, nicht aufgeben.

Text und Grafiken: (C) Michael M. Roth, 2021. Kontext: Ethische Intelligenz.

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1. Stammtisch des ADFC Karlsruhe

Update/Ergänzung: Der Stammtisch des Karlsruher ADFC findet statt immer am 1. Mittwoch den Monats um 19:00, der Ort kann dabei wechseln. Der nächste Stammtisch am 1. September 2021 soll bei den Schlosslichtspielen stattfinden.
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In dieser Woche (4.8.21) organisierte der ADFC Karlsruhe (Kreisverband des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs) seinen 1. Stammtisch. Location war das Fahrradbüro in der Welfenstraße 13 zu Karlsruhe. Voraussetzung für die Teilnahme vor Ort: 3G = Getestet, genesen oder geimpft – zum Schutz vor dem Coronavirus.

Ich selbst war erst wenige Monate zuvor dem ADFC beigetreten und durfte kurz darauf bei einer längeren Ausfahrt mit meinem neuen Rennrad (Raymond RaceRay 7.0 mit einer Shimano 105er Schaltgruppe und zwei stabileren Laufrädern Trimax 30 SL Disc) von Karlsruhe nach Heidelberg auf der Rückfahrt bei einer verhakten Gangschaltung den Abschleppservice des ADFC in Anspruch nehmen. Vorne konnte ich nicht mehr vom kleinen auf das große Kettenblatt schalten, so dass ich sicher zwei Stunden mehr für den Heimweg gebraucht hätte für das letzte Viertel einer für mich ohnehin anspruchsvollen 100-km-Reise mit dem Rad. Natürlich war ich in dem Moment im „Nowhereland“ überglücklich, dass ich nicht allein gelassen wurde. Selbst der erfahrene Mechaniker bei BOC Karlsruhe brauchte gute 15 Minuten, um die Gangschaltung wieder funktionstüchtig zu machen. So hatte sich meine Mitgliedschaft unerwarteter Weise schnell bezahlt gemacht.

Für alle, die am Radfahren interessiert sind oder schon für diese Form der körperlichen Ertüchtigung eine größere Leidenschaft entwickelt haben, bietet der ADFC Karlsruhe zahlreiche Dienstleistungen, aber auch Chancen, sich selbst aktiv zu beteiligen. So wird beispielsweise eine Fahrradcodierung angeboten – ein Beitrag zur Diebstahlprävention.

Im Landkreis Karlsruhe gibt es neben der Zentrale des Kreisverbandes in Karlsruhe noch Ortsgruppen in Ettlingen und Bretten. Solltest Du aus der Region kommen, kannst Du ebenso selbst eine Ortsgruppe gründen; der Landesverband unterstützt dabei. Weiterhin beeindruckt der Kreisverband in Sachen Diversität mit verschiedenen Arbeitsgruppen wie Öffentlichkeitsarbeit, Radverkehrspolitik oder die Leitung von Fahrradtouren.

Radtouren finden regelmäßig statt. Im Fahrradkalender Karlsruhe und Umgebung 2021 findest Du eine schöne Übersicht mit den Terminen für die gemeinsamen Ausflüge mit dem Fahrrad. Hilfreich hierbei: Ein Symbol gibt den Schwierigkeitsgrad der jeweiligen Tour an. „Leicht“ – bis 30 km, 14–16km/h (jeweils in der Ebene); „Mittel“ – bis 80 km, 17–19km/h; „Schwer“ – bis 100 km, 20–22km/h; Sportlich – über 100 km mit teils schweren Steigungen. Für jeden und für jede ist demnach etwas dabei.

Zum Schluss ein paar Fotos vom 1. Stammtisch des Fahrrad-Clubs in Karlsruhe. Das vorletzte Bild zeigt die beiden neuen Vorstandsvorsitzenden Katrin Hillenbrand (links) und Tanja Dopf (rechts). Insgesamt eine sehr nette und offene Truppe von Fahrrad-Begeisterten und Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren!

Alle Fotos: Michael M. Roth, MicialMedia

Der ADFC Karlsruhe in den Sozialen Medien:
Facebook: https://www.facebook.com/adfc.karlsruhe/
Twitter: https://twitter.com/adfckarlsruhe
Instagram: https://www.instagram.com/adfc.karlsruhe/
YouTube (ADFC allgemein) : https://www.youtube.com/channel/UCVQ2nAnLoNwA0K8WKvHJwqQ

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African Summer Festival 2021 – 30. Jubiläum in Karlsruhe

Am Wochenende fand in Karlsruhe das African Summer Festival statt (16.-18.7.21). Infos zur Veranstaltung gibt es unter: https://www.africansummerfestival.de/
Ich nutzte den Samstag, um mit meinen Kameras ein paar Fotos zu schießen und somit die wunderbare Stimmung des Festivals festzuhalten. Viel Spaß beim Anschauen!

Fotos: Michael M. Roth, MicialMedia

Der Name der fotografierten Band: ABDOU DAY MADAGASKAR

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Urban Story mit Marie

Dieses Mal fing ich Impressionen von Marie ein. Die 25-Jährige macht gerade eine Ausbildung zur Informatikkauffrau. Im hübschen Stadtteil von Karlsruhe, namens Durlach, zeigte die in ihrer Freizeit viel Sport Treibende eine Reihe von Facetten, von traurig über energiegeladen bis happy. Die Begegnung mit ihr war geprägt von Kreativität und Humor. Wir hatten einen lustigen und angenehmen Tag bei sommerlichen Temperaturen.

Alle Fotos (c) Michael M. Roth, MicialMedia 2021

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Später Frühling, erster Sonnenschein. Hauptrolle: Dorra

Nach den warmen und heißen Frühlingen und Sommern der letzten Jahre insbesondere ab 2018 begann das Frühjahr 2021 verhalten. Manche spöttelten sogar „April im Mai“. Während ich mich über eher moderate, frische Temperaturen und den schön kontinuierlichen Nieselregen der letzten Wochen im Sinne der Natur freute, war das vom Wettergott prokrastinierte Eintreffen warmer Temperaturen und von Ganztagssonne an einem der eigentlich bereits letzten Frühlingstage am 29.5.21 dann aber doch eine gern gesehene Beglückung der Erdenmenschen in der Republik.

Wir hatten ein paar schöne diverse Themen. Die ursprünglich aus Tunesien stammende, schon einige Jahre in Karlsruhe lebende, Elektrotechnik-Studierte Dorra (siehe auch Instagram von Dorra) hatte einige liebliche Facetten zu bieten, und so verbrachten wir einen abwechslungsreichen und beiderseits inspirierenden Fotoshooting Tag. 🙂 Von Mohnblumen (Wilder Mohn), die schon so oft malerisch eingefangen von Claude Monet, gerne mit Hut und Schirm tragenden Frauen seiner Zeit, über Motive für mein Instagram The Coffee Aficionada bis hin zu den kleinen aber feinen springenden Fontänen am Festplatz zu Karlsruhe fanden wir die schönsten Motive für die erlesenen Lichtbilder. Nun lasst Euch selbst gerne anstecken von der Stimmung jenen Tages.


Gestatten: DORRA

DORRA

DORRA

DORRA

DORRA

Fotos: Michael M. Roth, MicialMedia | Herzlichen Dank an mein Fotomodell Dorra!
– Schaut Euch auch mal an: Dorra auf YouTube O’RAD BY DORRA

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Corona: Indien zwischen Spiritualität und Bildung

UPDATE: Am Ende des Artikels habe ich Möglichkeiten zur Spende für die Bekämpfung von Corona in Indien hinzugefügt, damit jede:r selbst einen Beitrag leisten kann; sei es nur ein kleiner, der sich durch die Beteiligung vieler auf einen großen summieren kann.

Die aktuellen Entwicklungen in Indien bezüglich der Corona-Infektionen sind ein schreckliches Beispiel dafür, wenn es in einem ganzheitlichen System von Yin und Yang an einem der beiden Komponenten fehlt. Indien ist das dramatische Exempel für das Menetekel unser Zeit. Fast 350.000 Neuansteckungen an einem Tag. 2767 Sterbefälle. Bei den Infektionen machen jene in Indien mehr als ein Drittel weltweit aus!
Quelle: Indien geht der Sauerstoff aus.

Aussagen wie „Für die meisten Menschen ist Corona nicht gefährlich“ oder „Corona/Covid-19 ist nur wie eine weitere Grippe“, wie man sie im Kreise der Hobbyvirolog:innen immer wieder gehört hat, sind absolut destruktiv und irreführend. In Indien sehen wir, was passiert, wenn dem Virus (nahezu) freien Lauf gelassen wird. Erst jüngst bei #allesdichtmachen wurde unserer Regierung in Deutschland unterstellt, dass sie der Bevölkerung „Angst machen“ will. Zwischen „Angst“ und „antizipierender Verantwortung“ wird nicht unterschieden. Also bitte, Ihr Verängstigten, richtet einfach mal Euren intelligenten Blick nach Indien. Mit 1,4 Milliarden Menschen leben dort fast 20% der Weltbevölkerung! Hier finden wir eine Korrelation „große Anzahl von Menschen“ zu „große Anzahl von Infektionen“. Wenn diese Menschen sich dann noch in einen großen Austausch begeben, dann sind das für das Virus ideale Voraussetzung zur weiteren Verbreitung und für Mutationen, die wiederum die Ausbreitung des Virus fördern. Kein Wunder also, dass Indien mit B.1.617 eine eigene Mutation des Coronavirus zu verzeichnen hat.

Das Land steht beispielhaft für ein außerordentliches Maß an Religiosität und Spiritualität. Die Religionen teilen sich wie folgt auf:
Hinduismus: 80%
Islam: 13,4%
Christentum: 2,3%
Sikhismus: 1,3%
Buddhismus: 0,8%
Jainismus: 0,4%
Sonstige: 0,6%
Quelle: https://indien.de/land-leute/religionen/

Kumbh Mela („Krug-Fest“, 9. April – 8. Mai) ist das weltweit größte religiöse Fest (es ist ein hinduistisches) mit mehreren Millionen Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Vor 10 Tagen sahen wir die Bilder in den Medien mit den ungeschützt und dicht gedrängt im Ganges badenden Menschenmassen. Was unter dem Aspekt der Spiritualität Sinn machen mag, erscheint widersinnig in Anbetracht wissenschaftlicher Erkenntnisse. Für das Virus ideale Verbreitungsbedingungen. Die Wissenschaft gerät unter die Räder.

Indien erscheint als ein dystopisches Reallabor. Es ist sowas wie Anti-Science-Fiction, nur wirklich. Im Übrigen: Stellen wir uns vor, die Menschheit hätte sowas wie eine Zentralintelligenz: Indien wäre sicherlich vorhersehbar und extrapolierbar gewesen. Zumindest innerhalb einer gewissen Schwankungsbreite, so wie man das Wetter in 10 Tagen unscharf vorhersehen kann. Oder das Klima in 10 Jahren. Das Virus macht nichts anderes, als sich evolutionärer Gesetze zu bedienen. Auf der einen Seite ist das trivial, auf der anderen kann dies zu komplexen Szenarien und diversen Zukünften führen.

Die Wissenschaft per se ist in Indien nicht nicht-existent. Ich habe einen passenden Artikel gefunden, der zu dem Attribut „hausgemacht“ im Bereich der Bildung führt:
https://www.wissenschaft.de/gesellschaft-psychologie/wirtschaftswunderland-indien/

1/3 der indischen Bevölkerung sind Analphabet:innen. Millionen von Menschen können also nicht einfach mal eben etwas in der Wikipedia nachlesen oder sich tagesaktuell in den Nachrichten informieren, so wie es für uns völlig „normal“ ist. Es gibt nur wenige Unis mit einem hohen Wissenschaftsniveau, die allerdings nur den elitären Bevölkerungsschichten zur Verfügung stehen. Aktuell soll die Zahl der Menschen, die nicht lesen und schreiben können, sich pro Jahr um 1% verringern. Erstmal gut, dass sich hier was tut; m. E. immer noch zu wenig. Ein Land mit einer so großen Bevölkerung steht vor besonderen Herausforderungen. Interessant ist im Artikel der Punkt, dass in China mit seinen ebenfalls 1,4 Milliarden Einwohnern und Einwohnerinnen, der Zugang zum Bildungssystem für alle relativ einfach und gleichberechtigt sein soll. Im Idealfall könnte man zumindest in Bezug auf dieses Aspekt von China Erkenntnisse gewinnen.

Ich bin der Meinung, dass beide, der spirituelle Osten und der wissenschaftliche Westen – wenn ich beide Töpfe mal so idealisiere – von einander lernen können und sollten. Wir, bspw. in Deutschland, brauchen ein Mehr an Spiritualität. Indien braucht ein Mehr an Wissenschaft und Bildung für jedermann & jede Frau.

Der Tag allein macht uns so wenig glücklich wie eine einsame Nacht. Yin und Yang müssen zusammengedacht werden. Der Glaube, sei es an den Sonnenaufgang des nächsten Tages, lässt uns hoffen. Wissenschaft schafft Wissen und Gewissheit. Von jedem brauchen wir etwas. Und in diesem Moment braucht Indien die Unterstützung der Weltgemeinschaft! Von Impfstoffen, einer gewaltigen Anzahl von Impfdosen bis hin zu Aufklärungskampagnen über Abstandsregeln sowie Bildungschancen.

Spende – Wie eingangs im UPDATE erwähnt, gibt es im Folgenden Möglichkeiten zur Unterstützung der vom Coronavirus geplagten Menschen in Indien:
IndienHilfe Deutschland e.V.:
https://www.indienhilfe-deutschland.de/engagieren/online-spenden.html
Caritas international:
https://www.caritas-international.de/spenden/soforthilfe-akute-katastrophe/indien-hunger-pandemie

Links im Kontext der Berichterstattung über Indien:

NDR Info Podcast Die Korrespondenten in Neu-Delhi mit der Folge
Sauerstoff gibt es nur noch in der Luft (von Silke Diettrich und Peter Hornung) [4/21]

Peter Hornung berichtet bei Sandra Maischberger von der Situation aus und in Neu-Delhi [29.4.21]

Peter Hornung via Twitter

Solidarität im Kampf gegen Covid-19. – Deutschland unterstützt Indien [1.5.21]


#CoronaNews | #MicialPolitics | #MicialPhilosophy

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10 Jahre MicialMedia | Events und Fotos galore

Am 31.3.2011 fing alles an. Von nun an sollte MicialMedia fest verbunden sein mit dem Namen Michael M. Roth und vice versa. Die Idee dazu hatte mein ältester Bruder. Das Micial in MicialMedia als Akronym für Michael und Social. In der ersten Zeit musste ich selbst die Aussprache üben. Wenn mich dann Leute fragten, antwortete ich:
>> Sag mal „Social Media“<<
>> Social Media <<
Und jetzt >>MicialMedia<<
>> Mi-zial-meee-dia<<
>> Ja, komm, das klappt schon fast, wir üben noch etwas! <<

Tatsächlich kreisten die Dienstleistungen von MicialMedia immer um die Fotografie und Social Media. Ich beriet kleine Unternehmen, wie sie ihre Social-Media-Kanäle optimieren können. Und bei dem einen oder anderen Unternehmen bzw. bspw. beim Referat Landesmarketing der Staatskanzlei in Stuttgart übernahm ich zu verschiedenen Anlässen selbst die sozial-mediale Begleitung von Events. Typisch bei mir ist hier immer ein direkter und persönlicher Stil. Oft kann man so Wege abkürzen, manchmal gilt es aber auch Eisblöcke in der Chemie zu überwinden bzw. am Ende zu respektieren. Schließlich sind wir alle anders. Offenheit ist eine Option, keine Obligation.

In zehn Jahren MicialMedia habe ich mich aufgrund meiner vielschichtigen Persönlichkeit immer wieder neuen Themen zugewandt. Dazu zählt das Begründen meiner eigenen kleinen Philosophie, der Ethischen Intelligenz, im Jahre 2018. In 2020 hielt ich dazu erstmals einen Vortrag an der Hochschule Karlsruhe, beim Online Kongress „KI für den Mittelstand“, Hashtag #ki4industry. In den Sozialen Medien initiiere ich oder beteilige ich mich bis heute (an) Diskussionen in den Bereichen Politik, Gesellschaft, Gesundheit, Ernährung und Sport. Bei mir fließen diverse Themen oftmals zusammen; für mich ist die Persönlichkeit der Kulminationspunkt oder das Aggregationsareal all unseres Denkens und Handelns.

Neben den Fühlern, die ich in verschiedene Richtungen ausstrecke, war, ist und bleibt die Fotografie mein Kerngeschäft. Dabei finde ich die Portraitfotografie sehr spannend, wofür es zahlreiche Testimonials gibt. Die größte Sichtbarkeit, Effizienz und Effektivität meiner Arbeit konnte ich im Bereich der Eventfotografie erzielen. Siehe dazu meine Jahresrückblicke seit 2016 mit insgesamt 500 ausgewählten Fotos der letzten fünf Jahre.

2019 hatte ich mein erfolgreichstes Geschäftsjahr. Dann kam die Pandemie. So gab es in den vergangenen Monaten eine stark reduzierte Auftragssituation. Neben der staatlichen Unterstützung gibt es immer wieder Menschen, Freunde oder Leute, die sich gerade in schweren Zeiten als Freunde erweisen, die einen auf unterschiedliche Art und Weise unterstützen; im einfachsten Fall kann das ein Telefonat sein. Ich hoffe, dass wir Corona bald überwinden oder zumindest signifikant zurück drängen, so dass sich das gesellschaftliche Leben wieder normalisieren kann. Mit ihm meine Fotografie sowie die Arbeit und das Miteinander vieler Menschen. Ich danke allen, die sich hierbei einbringen, mit Kreativität und Ausdauer, sogar mit Geduld mit Regierenden, die am Ende auch „nur“ Menschen sind. Fehlbare! Doch in den Herausforderungen werden wir neue Chancen finden! Für heute, den 31. März 2021, genau zehn Jahre nach der Gründung von MicialMedia, möchte ich meinen Leserinnen und Lesern, Kunden und Fans, 30 Fotos aus meinen Anfangsjahren, 2011 bis 2013, zeigen. Heute ist der Tag, der sicher bei mir so manche Erinnerung weckt. Angefangen von der Idee, sich selbstständig zu machen, bis hin zur Gewissheit, dass die Fotografie nicht nur ein Beruf für mich bedeutet, sondern auch Berufung und Passion verkörpert. Es sind zehn Jahre, die mein Leben verändert haben! Bis bald mal wieder, meine Lieben!

Legende
01 2. FotoCamp Pforzheim; Mein Workshop Fotografie
02 Teilnehmerin (Jasmin) beim 2. FotoCamp Pforzheim 2013
03 Hochzeit Dragana & Aleksandar
04 Hochzeit D & A
05 #KaTramBam Alter Schlachthof Karlsruhe (Bew.unschärfe)
06 dito
07 Teilnehmerinnen (Bianca & Ellen) des CommunityCamp Berlin 2012
08 dito (Plenum)
09 Social Media Week LA in Santa Monika: George Takei
10 SMWLA: Portrait von Mia Charisma
11 dito: Sylvia & me bei der Closing Party
12 SOMENIKA (Social Media Night Karlsruhe) im KMK-Club
13 Social Media Club Karlsruhe: PK mit M. Roth/Sören Munk
14 SOMENIKA: Solveig und Lutz (von hinten, aber mit Wein!)
15 TEDxYouth, BIS, Bonn International School, Tosca Killoran
16 TEDx Stuttgart, Johanny Pestalozzi
17 Startup Weekend Stuttgart, Johannes Ellenberg, Andreas Dittes et al
18 2. BarCamp Karlsruhe, Micha in Action
19 Chin und das Schloss Karlsruhe
20 Dieter Blum, FMK Grötzingen (Fotoklub)
21 Portrait Julia
22 Ralf Pytlik: Ausstellung „Faces“ in der Hypobank Karlsruhe
23 Misha Piatigorsky & Band (NYC) mit Liv Solveig Wagner
24 Die vier Damen vom Friseur H16, Karlsruhe
25 techfounders.de u.a. mit Katrin Gaedke
26 Micha mit den Damen vom Bücherbüffet
27 Chris Cosmo, Produktion „Herzschlag“, in der SGKA
28 Popup Containerpool mit OB Frank Mentrup, Kaiserstraße
29 KAMUNA, Karlsruher Museumsnacht, im ZKM, Szene
30 Ausstellung von Eta Carinae in der Poly Produzentengalerie

Alle Fotos: Michael M. Roth, MicialMedia. 2011 bis 2021.
Ausnahme: Fotos, auf denen ich selbst zu sehen bin, insofern es kein Selfie ist.

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Erinnerung: Opening Fotostudio Thomas Adorff in Karlsruhe

Fotostudio Thomas Adorff. Pforzheimer Str. 33, 76227 Karlsruhe: Die Eröffnung war am 16.2.18

Mein liebster Teilbereich aus dem schier unendlichen Universum der Fotografie ist ja die Menschenfotografie. Menschen lassen sich entweder einzeln, besonders schön in Form von Portraits im Lichtbild festhalten oder aber zu mehreren, in Gruppen, besonders bei der Veranstaltungsfotografie, die wir auch Eventfotografie nennen. Gerade das zweite Genre ist aktuell aufgrund der Pandemie-Situation nicht oder nur stark eingeschränkt möglich, wie bspw. bei Hybrid-Events, die einen minimalistischen lokalen Teil haben, aber breit via Internet, also digital, besucht werden können. Sicherlich schlummert in den meisten von uns die Sehnsucht nach einer baldigen Wiederöffnung der Gesellschaft. Ich bin guter Hoffnung, dass wir unter der Voraussetzung einer hohen Impfbereitschaft ab Herbst 2021 uns sukzessive wieder dem normalen Leben annähern können. Für den Moment publiziere ich Fotos als Erinnerung an jene Zeiten, die hoffentlich bald wieder zurück kehren werden. Es handelt sich um die Eröffnung eines Fotostudios, nämlich meines Fotografenkollegen Thomas Adorff, in Karlsruhe Durlach vor gut drei Jahren im Februar 2018. Thomas beeindruckt durch anspruchsvolle Settings und einen großen Erfahrungsschatz im Bereich Print. Seine Website findet Ihr hier: www.thomas-adorff.de


Fotos von der Eröffnung des Fotostudios von Thomas Adorff in Karlsruhe Durlach:
By Michael M. Roth, MicialMedia

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Was kann die Nikon Z 6II, wenn die Z 6 schon rockt?


Als jahrelanger Nikon-Fotograf, mit den Schwerpunkten Menschenfotografie, insbesondere Veranstaltungen und Portraits, verfolge ich natürlich immer aufmerksam die Entwicklung. Mit den Spiegelreflexkameras (DSLRs) aus dem Hause Nikon bin ich bisher immer sehr gut zurecht gekommen. Natürlich gibt es immer ein paar Kleinigkeiten zu bemängeln. Aber dafür folgt ja konsequent irgendwann die nächst höhere Version eines Modells. 😉

Derzeit bin ich dabei, zumindest teilweise von Spiegel auf spiegellos umzusteigen, also den Schritt zu machen von DSLR nach DSLM. Nikon war bei der DSLM-Entwicklung leider nicht ganz vorne mit dabei, hat durch die aktuellen Modelle Z 6II (24 MP, wie die Z6) und Z 7II (45,7 MP, wie die Z7) erstaunlich gut aufgeholt.

Ich hatte schon haptische Erfahrungen gemacht mit verschiedenen spiegellosen Kameras wie der Fuji X-T2 und der Leica Q2. Beide tolle Kameras. Auf der emotionalen Ebene machten sie mich teils glücklich, doch zu einem Systemwechsel bewegten sie mich nicht. Physiker und ebenso Fotograf, Freund und Mitarbeiter von Calumet Photo Stuttgart, Tomasz Osiadacz (siehe Instagram: imageartworks_de), ermöglichte mir nun für ein paar Tage das Testen der Nikon Z 6, da in Pandemie-Zeiten die Z 6II nicht als Leihgerät zur Verfügung stand. Aber mir ging es ja in erster Linie um die Haptik und die Herausforderung der Unterschiedsgewöhnung von verschiedenen Nikon-DSLRs wie der D780 hin zu einem spiegellosen System. Und da war sie, die sagenumwobene Nikon Z 6!

Die Nikon Z 6 mit dem Nikkor 105 mm f/1.4. Via FTZ-Adapter. Was für eine Fügung!

In der kurzen und ungewöhnlichen Zeit (Corona, ich weiß, Ihr könnt es nicht mehr hören 😉 ) konnte ich unter Einhaltung der AHA-Regeln und an der frischen Luft zwei kleine Fotoshootings (natürliche Portraits) organisieren. Meine beiden Models: Magdalena Grecu, selbst Fotografin (siehe vivafoto.de) und Beyza Hikmet Güler, Studentin der Wirtschaftskommunikation (siehe Instagram: beyhikmet).

An der Nikon Z 6 testete ich eine Reihe von tollen Objektiven. Unter anderem auch mein frisch erworbenes F-Mount Nikkor 24 mm f/1.4. Dieses gibt es schon seit 2010. Erstaunlicherweise habe ich es nach fast 10 Jahren MicialMedia (am 31.3.21) für mich nun entdeckt und tief in mein Fotografenherz geschlossen! Herzlichen Dank an dieser Stelle nochmal an MPB Deutschland in Berlin für das tolle Angebot. Gebrauchte Ware im Top-Zustand! Ebenso beeindruckt hat mich mein inzwischen schon ein paar Jahre altes Nikkor 105 mm f/1.4. An meinen Nikon-DSLRs (D780, D810 usw.) war es super. Aber an einer (5-Achsen-stabilisierten!) Nikon Z6 erwacht das 105er via FTZ-Adapter (F-Mount der DSLR-Kameras „to“ Z-Mount der DSLMs; damit noch 3-Achsen-stabilisiert) zu wahrer Blüte. Unglaublich, aber wahr und toll!

Eine „Spiegellose“, also DSLM, hat gegenüber der klassischen Spiegelreflexkamera, DSLR, Vor- und Nachteile. Bei Tageslicht sieht man durch den optischen Sucher immer sofort das reale Bild scharf. Bei wenig Licht brilliert dagegen der elektronische Sucher einer DSLM, indem er die Szene oder das Motiv sehr gut aufhellt. Dies in Kombination mit einem ordentlichen ISO-Bereich von 100-51.200 bei der Z 6(II) bzw. 64-25.600 bei der Z 7(II) lässt das Fotografieren zu einem starken Erlebnis selbst bei „very low light“ werden. Dazu kommt bei der Z 6II ein AF-Messbereich, der schon bei -4,5 startet, was der Helligkeit von 1/4 Mond entspricht. Dafür braucht man ein Objektiv, das mindestens eine Lichtstärke von f/2.0 hat. Bei der Nikon Z 7II ist der unterste Lichtwert -3. Das entspricht der Z 6, die ich ja getestet habe. Die Frage, ob man sich als (Profi- oder ambitionierter) Fotograf eine Z 6II oder Z 7II anschaffen sollte, ist nicht ganz trivial. Hängt auf jeden Fall vom Einsatzbereich ab. Denn auch hier gibt es jeweils Stärken und Schwächen. In der Werbe- und Portraitbranche wird man eher zur Z 7II tendieren mit dem großen Sensor oder besser den vielen Megapixeln (Die Sensorgröße ist bei Z6/Z7 und den Nachfolgern identisch). Im Event- oder eher dynamischen Bereich, der oft auch Low-Light-Situationen einschließt, wird man mit Z 6II zufriedener sein. Letztlich werde ich mich für dieses Model entscheiden.

Doch nun möchte ich Euch meinen Fotos überlassen. Dabei ist nur das erste „nativ“ entstanden mit dem Z-Objektiv 24-70 mm f/4 (was bei Tageslicht super performt; für Low Light wäre es mir zu lichtschwach). Bei den weiteren Fotos kamen eine Reihe von „alten“ F-Mount-Objektiven zum Einsatz, natürlich via FTZ-Adapter an der Nikon Z 6. Ich kann nur nochmal unterstreichen, dass dies wunderbar funktioniert hat. Die Stärken und Verbesserung der neuen Nikon Z 6II (erschienen im Herbst 2020) sind mir bewusst, so freue ich mich um so mehr auf den Systemwechsel DSLR nach DSLM, den ich aber wohl noch einige Zeit parallel begleiten werde. Schließlich ist die Nikon D780 auch eine Top-Kamera, wie meine schon vorhandenen F-Mount-Objektiven von Nikon hohen Ansprüchen genügen.

1: 24-70 mm f/4 @ 24 mm f/4 (nativ, ohne FTZ-Adapter, mit Z-Objektiv)

2: 50 mm f/1.4 @ 50 mm f/1.4 (mit FTZ-Adapter)

3: 105 mm f/1.4 @ 105 mm f/1.4 (mit FTZ-Adapter)

4: Nochmal: 105 mm f/1.4 @ 105 mm f/1.4 (mit FTZ-Adapter)

5: Micha by Magda 105 mm f/1.4 @ 105 mm f/2.8 (ihre ersten Fotos mit dieser Cam)

6: 14 mm f/2.8 (Samyang) @ 14 mm f/2.8 (mit FTZ-Adapter)

7: 24 mm f/1.4 @ 24 mm f/1.4 (mit FTZ-Adapter)

8: Nochmal 24 mm f/1.4 @ 24 mm f/1.4 (mit FTZ-Adapter); näher, mehr Bokeh

9: 85 mm f/1.8 @ 85 mm f/1.8 (mit FTZ-Adapter)



Alle Fotos: Michael M. Roth, MicialMedia
Außer dem Foto von mir. Es wurde gemacht von Magdalena Grecu, ebenfalls Karlsruhe.
Alle Objektive: Nikon. Mit Ausnahme des Superweitwinkel 14 mm f/2.8: Samyang

Ein paar der Fotos nutze ich als „black & white“
für mein neues Projekt auf Instagram:
The Coffee Aficionada = Die Kaffeeliebhaberin

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MicialMedia Fotografie 2020 | 101 x Portraits Events Menschen

Overview/Index of my yearly reviews: MicialMedia Fotografie Jahresrückblicke

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Das Foto eines Menschen zeigt zwei Spiegelbilder. Eins davon ist offensichtlich.
– Michael M. Roth, Fotograf des 21. Jahrhunderts.

Das ist mein fotografischer Jahresrückblick 2020 (Review). Für uns alle war dieses Jahr kein leichtes. Umso mehr bin ich erfreut darüber, dass ich Euch trotzdem ein paar schöne Momente meiner Fotografie zeigen kann. Mein herzlichster Dank geht an alle, die bei den Fotoshootings dabei waren. Da ich auf Menschenfotografie (People Photography), dazu gehören insbesondere Aufnahmen von Begegnungen zwischen Personen bei Veranstaltungen, aber auch Einzelportraits („Natural Portraits“), meinen (Auto) Fokus gelegt habe, wäre meine Fotografie ohne Euch schlichtweg nicht möglich. Ihr seid quasi die Essenz meiner Arbeit! Jeder der, jede die mich schon bei meiner Fotografie erlebt hat, weiß, dass ich für sie brenne und dass ich es liebe, Menschen fotografisch einzufangen, „just how they ARE“. Doch nun, nach diesem kleinen Vorwort, möchte ich Euch nicht länger auf die Folter spannen, und Euch 101 meiner schönsten Fotos aus 2020 zeigen.

Lieben Dank nochmal für Euer Interesse, ob aus der persönlichen gemeinsamen Erfahrung heraus oder einfach nur mit der Neugierde des Betrachters, der Betrachterin, der oder die eines Tages selbst mal vor meiner Linse posieren möchte, ob einzeln oder als Teil einer Szene oder eines Projektes. Für Ideen und neue Projekte bin ich immer offen. Aktuell freue ich mich besonders auf eins, das voraussichtlich Ende März in Hamburg stattfinden wird. Thematisch geht es um Obdachlosigkeit in Zeiten der Pandemie. Das war nun also doch noch eine Mini-Vorschau auf das, was Euch in 2021 von meiner fotografischen Seite her erwartet. Bis dahin wünsche ich Euch einen guten Rutsch sowie ein Gesundes (!) Neues Jahr 2021!! Euer Micha.

SVEN | Businessman

SAIME | Curly

art Karlsruhe | Illuster [ u.a. mit Markus Lüpertz, Bettina Amann … ]

HANA | Confident

MARIA | unlimited

KONFERENZ | Agil

ANDREY [Saime, Gordon] | Enterpriser

JESSICA | Model

ZAHNÄRZTINNEN (Ingeborg & Luana Hoffmann) | Essential

MARCELLE & RACHEL | Sisterly

DALMA & SAIME | Friends

FRIDAYS 4 FUTURE & GREENPEACE & FOSSILFREE KARLSRUHE | Pro Nature

MERI [M. & N.’s] | Together

THORSTEN [Gordon, Saime] | Memory to Yul

DILARA | Favorite

CARlottA | Electrified

YULIA | Clarinet(t) [ MicialMedia Photo Studio Lightgarden ]

DMK | Muslimische Kulturwoche | Opening [ u.a. Heribert Prantl, Najoa Benzarti … ]

DMK | Muslimische Kulturwoche | Kochkurs

SPD | Parsa Marvi 4 Landtag

UTE NIETHAMMER | Kirchliche Amtseinführung Karlsruhe / Freiburg

Alle Fotos: Michael M. Roth, MicialMedia Copyright 2020

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