Ethische Intelligenz als volatile und niveauvariable Größe im Spannungsfeld zwischen Fluider und Kristalliner Intelligenz

Intelligenz

Der Begriff der Intelligenz ist schon für sich genommen ein viel, häufig kontrovers diskutierter Begriff. Die Etymologie betrachtet, stoßen wir auf die beiden lateinischen Begriffe „inter“ und „legere“. Das bedeutet so viel wie „wählen zwischen“. Wenn ein Kleinkind sich zwischen Himbeerjoghurt und Erdbeerjoghurt entscheiden muss, die ihm von Mama oder Papa zum Naschen angeboten werden, dann vollbringt es eine auf Intelligenz basierende Entscheidung.

Ethische Intelligenz

Mit dem Sommer 2018 wurde ich der erste Mensch, der die Begriffskombination „Ethische Intelligenz“ im deutschen Sprachraum verwendet und diese systemisch definiert/entwickelt (hat). Nomen est omen: Die beiden Säulen der Ethik und der Intelligenz stützen das Dach und formen das Haus der ganzen Idee, die ich gerne auch als Philosophie oder als ein Paradigma bezeichne.

Die Philosophie der Ethischen Intelligenz ist gekennzeichnet durch (m)ein eigenes Verständnis von Ethik, nämlich einer soziogentischen. Es geht um die Beziehungen Mensch mit 1. dem Menschen, 2. dem Milieu (der Umwelt), 3. dem Mikrokosmus, 4. dem Makrokosmos & last but not least 5. der intelligenten Maschine.

Auf der anderen Seite die Intelligenz, die weit umfassender sein sollte als das Verständnis, welches wir heute von der Intelligenz besitzen. Beide Säulen werden wir zukünftig verstärkt aneinander gekoppelt betrachten müssen, wenn wir unser Schicksal nicht der Eigendynamik der Technologieentwicklung überlassen wollen und tatsächlich bestrebt sind, ein faires Miteinander aller autark agierenden Wesen umzusetzen. Zu nennen sind hier bspw. die Idee einer gerechten Gesellschaft von John Rawls (1921-2002), „Schleier des Nichtwissens“, sowie die Tierethik von Peter Singer (geb. 1946). Doch darüber hinaus gehend die Robotergesetze von Isaac Asimov (1920-1920), die ich heute anders, offener, „soziogentischer“ formulieren würde.

Fluide, Kristalline und Generelle Intelligenz | Mensch vs. Maschine

Nach der kurzen Wiederholung zum Verständnis der Ethischen Intelligenz komme ich nun zu sehr spannenden Begrifflichkeiten im Kontext der Intelligenz. Es geht um Fluide und Kristalline Intelligenz. Die Termini wurden geprägt von Raymond B. Cattell (1905-1998). Die Fluide Intelligenz könnte man vergleichen mit dem Arbeitsspeicher eines Computers. Bis zum Alter von etwa 18 Jahren wird dieser immer größer. Vgl. PC: z. B. 8 GB, 16 GB, 32 GB … immer können wir noch schneller rechnen. Bis zum 19. Lebensjahr könnte sich beim Menschen ein regelrechtes „Nimble Mind“ herausgebildet haben, wir nennen es auch „Schnelldenker“ oder „Schnelldenkerin“. Dann schließlich kommt der „PC“ in die Jahre und der Hauptspeicher hat seine maximale Erweiterung schon erreicht.

Einen Unterschied macht die Kristalline Intelligenz. Sie wäre beim PC die Festplatte oder der Controller bzw. beides im Zusammenspiel. Angenommen wir hatten zu Beginn eine Ressource mit 1 TByte (Harddrive). Doch am Anfang ist die Platte leer. Durch unsere Lebenserfahrung(en) wird sie bespielt. So kann die Kristalline Intelligenz bis in das hohe Alter anwachsen.

Schließlich ist die Generelle Intelligenz die Summe oder das Produkt aus den zuvor genannten Intelligenzarten (fluid, kristallin).

Dazu schauen wir uns eine Grafik an, bei der uns zudem ein Vergleich der Intelligenzarten bei Mensch und Maschine (intelligentem Computer) erwartet.

Bei der Kristallinen Intelligenz fällt auf, dass ihr Verlauf auch durch ein „kulturelles Delta“ bestimmt wird. Man kann dies als eine Schnittstelle zwischen der technischen Fähigkeit des Wissenserwerbes und „Content“, also den Inhalten verstehen. Kristalline Intelligenz bedeutet eben auch, auf gespeicherte (und über Jahre addierte) Daten und Inhalte zugreifen und diese applizieren zu können.

Die Kristalline Intelligenz soll man bis zum etwa 65. Lebensjahr steigern können.

Bei der Gegenüberstellung mit der (intelligenten) „Maschine“ ist bemerkenswert, dass die fluide Intelligenz mit den Jahren nicht nachlässt (solange die notwendigen Energieressourcen vorhanden sind, natürlich). Ebenso wird in Sachen Kristalline Intelligenz die intelligente Maschine den Menschen in nicht allzu ferner Zukunft um ein Vielfaches übertreffen. Im Prinzip sehen wir das heute schon an der Wikipedia. Wobei die Wikipedia „bedingt intelligent“ ist, würde ich sagen. Wissen en masse, aber der „Controller“ bleibt für den Moment noch der Mensch. Denn die Wikipedia weiß selbst mit ihrem Wissen nichts anzufangen.

Bei einer sich stetig selbst optimierenden Maschine würde sogar die Fluide Intelligenz ständig im Wachsen begriffen sein, was zu einem exponentiellen Wachstum der Generellen Intelligenz führte, die irgendwann „gegen unendlich“ ginge. Derzeit sprechen wir im Konjunktiv. Derzeit.

Generelle Intelligenz bei Mensch und Maschine – Das XY der Menschheit

Bereits in einem Artikel vom 12.9.20 sprach ich von der Überevolution und dem Untergang der Menschheit. Hierbei stellte ich das Auseinanderdriften von biologischer und technischer Intelligenz auf der einen und das Verschmelzen beider „Spezies“ auf der anderen Seite als zwei alternative Szenarien dar. In der hiesigen Grafik zeige ich eine sequenzielle Abfolge der Entfernung und der „Wiedervereinigung“. Natürlich können diese Prozesse in der Zukunft auch parallel stattfinden.

Es ist ein bisschen so, als würde man das Wetter für heute in vier Wochen vorhersagen wollen. Wird es regnen oder wird die Sonne scheinen? Die Entwicklung hängt vom Verlauf vieler Variablen ab. Es geht hier eher um das „Klima“, allenfalls eine „Großwetterlage“.

Doch so groß ist die Lage bisher nicht. Künstliche Intelligenz wird eher langsam, aber stetig und mit Macht (Eigendynamik) kommen. Während viele heute eine derartige Diskussion heute überhaupt für überflüssig oder gar kontraproduktiv halten (z. B. Richard David Precht [geb. 1964]: „Einer Maschine kann man keine Ethik zuweisen.“), wird die Diskussion über die Dekaden an Fahrt aufnehmen und an Bedeutung gewinnen. Die Technologien bahnen sich ihren Weg, könnte man sagen. Dabei möchte ich mahnen, die ethischen Aspekte zu hinterfragen.

Ein gewisser Witz liegt in der Sache, dass die Grafik ein X und ein (halb auf den Kopf gestelltes) Y enthält. Das ist auch die Bezeichnung der Chromosomen, auf denen unsere Erbinformationen, der Bauplan des Menschen, gespeichert sind. Sollte es also, einer DNA gleich, das Schicksal der Menschheit sein, etwas zu erschaffen, das sie in Sachen Intelligenz eines Tages (bei weitem) übertreffen wird, und wir dann nicht umhin kommen, uns selbst „upzugraden“? – Ein Vorgang, der im Grunde längst begonnen hat; wenn ich nur an das Mini-Herz aus dem 3D-Drucker der israelischen Forscher denke.


Das Ergebnis wäre der Hiso, ein Hybrid-intelligenter Soziogent, als Produkt aus Miso, Menschlich-intelligenter Soziogent und Kiso, Künstlich-intelligenter Soziogent, in Fachkreisen auch als „Starke Intelligenz“ bezeichnet.

Nach der „technologischen Singularität“ spreche ich nun von einer biologisch-technologischen Singularität (Betrachtung der Entwicklung vom Menschen hin zum Computer) bzw. einer technisch-biologischen Singularität (Betrachtung der Entwicklung vom Computer hin zu Menschen).

Technologie und Ethik – Vermögen und Unvermögen

In den kommenden Dekaden und Jahrhunderten wird der Mensch alle Werkzeuge finden bzw. erschaffen, die erforderlich sind, um einen Hiso „zu bauen“. Was der Mensch in Hunderttausenden von Jahren seiner Entwicklung nicht erreicht hat: Die Schaffung einer Technologie oder eines Werkzeuges, um Werte wie Frieden und Freiheit stringent zu erreichen und zu bewahren. Diese Parallelität von Vermögen und Unvermögen bleibt uns aus der Menschheitsgeschichte bis dato erhalten, und wir schieben sie, wenn man so will, weiterhin vor uns her. Es kann nur Appelle geben, immer wieder nach Lösungen zu suchen, die im globalen Interesse sind. Ein globales Interesse ist Stand heute bspw. Frieden, das bedeutet kein Krieg, auf unserem Planeten. Davon sind wir weit entfernt, auch wenn wir schon einiges in dieser Richtung erreicht haben.

Ethische Intelligenz – volatil und niveauvariabel

Was meine ich mit „volatil“ und „niveauvariabel“? Das Volatile sind die eher kleinen Fluktuationen. In eine Demokratie wird man immer wieder auf Konflikte und Widersprüche treffen. Aber beispielsweise bei uns in der Verfassung der Bundesrepublik Deutschland steht in Artikel 1: „Die Würde des Menschen ist unantastbar“.
Das bedeutet, wir haben einen Anspruch formuliert, für den es rechtliche Rahmenbedingungen gibt. So gibt es in Deutschland, wie in den meisten Teilen Europas, keine Todesstrafe. Selbst einem Straftäter wird (ein gewisser Grad an) Menschenwürde zugeschrieben. Ein Mensch, der andere Menschen misshandelt hat, darf nicht misshandelt werden. Auch wenn das emotional vor allem für Betroffene mitunter sehr schwer ertragbar sein mag.

Dann haben wir Autokratien. Dort unterliegt die Ethische Intelligenz nicht nur kleinen Fluktuationen, sondern sie befindet sich überhaupt auf einem anderen (unteren) Niveau.

Als Teil der Ethischen Intelligenz hatte ich im Unterschied oder in der Ergänzung zu Paul Crutzens (1933-2021) „Anthropozän“ (2001) meine Idee vom Kognitozän ausgerollt – Siehe Artikel vom 4.9.21: Eidechsen-Score, Kognitozän & die Impfung als Lackmustest. Das menschengemachte Zeitalter wollte ich nach dem Disruptozän durch das Kognitozän „befüllen“. Ich glaubte an Wahrnehmung, Vernunft, im Prinzip eine zweite „Aufklärung“ im Sinne und in der Erweiterung von Immanuel Kant (1724-1804).

Und nun spreche ich bei Ethischer Intelligenz von „volatil“ und „niveauvariabel“. Auch wegen des verdammten Krieges Russlands gegen das ukrainische Volk. Ja, das ist emotional. Weil es eben auch verbrecherisch ist. Solange wir Menschen Emotionen haben – und einen Sinn für Gerechtigkeit – muss uns das empören.

Wenn man der Fluiden Intelligenz den Wert 1 gibt, dann würde die Kristalline Intelligenz in autokratischen Staaten bzw. deren Staatsmännern/Staatsfrauen gar einen negativen Wert haben. Selbst die Ethische Intelligenz kommt in der Grafik noch zu gut weg, da sie als additiv betrachtet wird. Im Vergleich zu Demokratien ist ihr Niveau essenziell tiefer liegend.

Die Rolle von Fluider Intelligenz und Kristalliner Intelligenz

Am Ende bleibt für mich die spannende Frage, wie sich Ethische Intelligenz tatsächlich formen und entwickeln kann, auf welcher Basis? Inwieweit ist sie uns bereits innewohnend? Denken wir an miteinander spielende Kinder, deren Fluide Intelligenz sich prächtig, innerhalb nur weniger Monate und Jahre entwickelt. Gehen sie immer fair miteinander um? Wie viel an Ethischer Intelligenz steckt in unseren Genen?

Auf der andren Seite: Unsere Sozialisierung wird einen wesentlichen – positiven oder negativen – Beitrag zur Entwicklung einer gesunden Ethischen Intelligenz leisten. Wurden wir in der Kindheit fair behandelt, wurde das von Natur aus gegebene Potenzial der Empathie bei uns in Schwingung versetzt? Oder waren die Eltern selbst in ihrem Leben zu sehr enttäuscht von ihrer Umwelt, von ihren Mitmenschen, dass sie Liebe, Wahrnehmung und Achtsamkeit nicht weiter transportieren konnten an ihre Nachkommen?

Resümee

Die Diskussion der verschiedenen Arten oder Formen von Intelligenz mag als Anregung dienen, sich (weiterhin) Gedanken über die Gedanken zu machen. Wie können wir die Potenziale von Fluider, Kristalliner und Ethischer Intelligenz inspirieren und ausschöpfen?

Während der Kopf des Menschen im Vergleich zur Größe des Universums kaum ein Sandkorn darstellen dürfte, haben wir auf diesem kleinen Raum doch so etwas wie eine Galaxie, die ähnlich wunderbar und rätselhaft sein mag wie unsere Milchstraße. Hier zwischen 80 und 100 Milliarden Neuronen, dort zwischen 300 und 400 Milliarden Sterne. Unserer Köpfe sind im Gegensatz zu den Sternen so nah, doch sie bleiben – für den Moment – ein Mysterium. Ein Wunder der Natur, das allerdings von Zeit zu Zeit eines Impulses bedarf, damit wir unser Leben als Mensch und das Leben der Erdbewohner hin zum Guten entwickeln können. Ethische Intelligenz ist kein Selbstläufer. Sie ist ein Model für einen fairen und konstruktiven Umgang miteinander.

Grafiken und Text: Michael M. Roth, Copyright 2022.

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Karlsruhe freut sich auf Das Fest 2022

Der „Mt. Klotz“. Der Hügel steht für Kultur und Erholung in Karlsruhe. Besonders für Das Fest!

Der Veranstalter, die KME Karlsruher Marketing und Event GmbH, spricht vom größten Familienfest Süddeutschlands. Nach zwei Jahren Pandemie-Pause werden im Juli 2022 wieder Tausende Menschen von jung bis alt zum Veranstaltungsmagnet Das Fest in der Karlsruher Günther-Klotz-Anlage (kurz: „Klotze“) strömen.

Falls Du dabei sein möchtest bzw. Ihr an diesem einzigartigen Event teilhaben wollt, dann gebe ich mal auf die schnelle ein paar wichtige Koordinaten:

Das Vor-Fest: 14.-20.7.22 | Donnerstag bis Mittwoch: 17:30-0:00; Sonntag: 11:00-0:00
Das Fest: 21.-24.7.22 | Do: 16:30-0:00; Fr: 16:30-2:00; Sa: 12:00-2:00; So: 9:00-0:00
Tickets Das Fest: Sa: ausverkauft; Do, Fr, So: Jeweils 17,20 EUR inkl. Gebühren
Hier findet Ihr das komplette Programm Das Fest 2022. Hier der Geländeplan (in Kürze).
Ca. 70% des Programmangebots von Das Fest sind kostenlos.

Nachfolgend gibt es ein paar Fotos von der Pressekonferenz zu Das Fest, die am 22.6.22 auf dem Areal der Günther-Klotz-Anlage stattfand. Aufgrund des plötzlich einsetzenden Regens mussten wir uns schnell den Schutz der nahe gelegenen Brücke suchen. Die Stimmung war dann aber trotzdem heiter bis ausgelassen, in jedem Fall voller Vorfreude auf super spannende und unterhaltsame Tage im Juli, die mit Das Vor-Fest bereits am 14.7. eingeläutet werden, ehe am 21.7. das eigentliche Das Fest beginnt.

Der Mann für Kommunikation & Presse: Natürlich mit „Das Fest“-T-Shirt, Philipp Schätzle
Weiträumig die Presseleute eingefangen. Mit dem 13-mm-Superweitwinkel des S22 Ultra.
V.l.n.r.: Paul Taube, Markus Wiersch, Martin Wacker, Daniel Melchien, Jochen Werner
Vorstellung des Großen Spielfestes (Bildmitte: Daniel Melchien).

Neben dem bereits oben beim ersten Bild erwähnten Presseverantwortlichen Philipp Schätzle gehören zum harten Kern des Organisationsteams von Das Fest der Geschäftsführer der KME, Martin Wacker; Paul Taube (Booking) ist verantwortlich für das Programm auf der Kulturbühne. Als stellvertretender Geschäftsführer der KME ist Markus Wiersch gleichzeitig Projektleiter von Das Fest. Im hellblauen T-Shirt wohnte Daniel Melchien vom Stadtjugendausschuss der Pressekonferenz zu Das Fest in Karlsruhe bei. Insbesondere machte er auf das Große Spielfest am 21. Juli 22 ab 12:30 Uhr für Kinder von ca. 6 bis 12 Jahren aufmerksam. Jochen Werner von jubez des Stadtjugendausschusses zeigt auch optisch, dass er den Hut aufhat, nämlich für das Programm auf der Feldbühne von Das Fest.

Was mich persönlich sehr neugierig machte: Zwar werden die India Summer Days dieses Jahr, 2022, nicht wie gewohnt bei Das Fest (bzw. Das Vor-Fest) stattfinden, stattdessen wird die indische Kultur vom 22.-24. Juli 2022 in Form eines kleinen indischen Dorfes auf dem Festgelände präsentiert.

Die Bands auf der Hauptbühne gehören natürlich immer zu den Highlights. Hinter den Top-Acts verbergen sich dieses Jahr klanghafte Namen wie Bilderbuch, Jan Delay und Passenger. Da muss ich sofort denken an …

… Well, you only need the light when it’s burning low
Only miss the sun when it starts to snow
Only know you love her when you let her go
Only know you’ve been high when you’re feeling low
Only hate the road when you’re missing home
Only know you love her when you let her go
And you let her go


(Song by „Let her go“ by Passenger; Songwriter: Michael David Rosenberg)

Ein weiterer Top-Act wird kurz vor Beginn von Das Fest bekannt gegeben.

Ich habe eine Bitte an alle Teilnehmenden: Seid rücksichtsvoll, genießt ein paar tolle Festtage, erfreut Euch an großer und großartiger Diversität! Zur gegenseitigen Rücksichtname gehört auch der achtsame Umgang mit Covid-19. Tragt spätestens dort Masken, wo viele Menschen eng beieinander sind. Die vollständige Impfung ist die beste Vorsorge, die jeder und jede von uns tragen kann.

In den vergangenen Jahren (vor der Pandemie) habe ich Das Fest immer wieder als ein großartiges, stimmungsvolles Event wahrgenommen. Gerne präsentiere ich Euch abschließend ein paar Fotos, die ich vor knapp fünf Jahren, am 23.7.17, bei Das Fest von der unglaublichen Sängerin Amy Macdonald machen durfte. In der Summe waren es über 1.000. Warum? Ich konnte nicht anders. Es war wie ein Rausch der Sinne!

Das Fest könnt Ihr via Website sowie sozial-medial (ver)folgen. Seid dabei und interagiert!
https://www.dasfest.de/
https://www.facebook.com/dasfestkarlsruhe/
https://www.instagram.com/dasfestkarlsruhe/

Links zu den (bisher bekannten) Top-Acts von Das Fest in Karlsruhe 2022:
Bilderbuch
Jan Delay
Passenger


Text und Fotos: Michael M. Roth, MicialMedia

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Gravitation der Gedanken

Wirkzentren und die Magie der Gravitation
(Anziehung durch Raumkrümmung)

Vor einem knappen Jahr, am 23.7.21, kam mir wohl das erste Mail die Idee, dass nicht nur alles Leben auf der Erde ohne Gravitation kaum entstanden wäre, sondern dass im Speziellen auch der Fluss unserer Gedanken von einer Art Gravitation getrieben ist. Wir sagen, „Es ist nahe liegend, dass …“. Bei unseren Argumenten suchen wir am liebsten nach Prämissen, die allgegenwärtig für jeden zu greifen sind. Der Sog der Gedanken kann Positives und Negatives verheißen. Im Deutschland der 1930er Jahre muss die Krümmung des Gedankenraumes so gewaltig gewesen sein, dass nur die wenigsten überhaupt daran dachten, Juden könnten keine Untermenschen sein; so sei es ja nur fair, dass sie abtransportiert würden. Wohin aus welchen genauen Gründen auch immer. Die Masse war ja dafür. Genauso wie im Universum die massereichsten Objekte das Treiben bestimmen. Einem Schwarzen Loch kann man kaum entkommen, hat man sich einmal dem Ereignishorizont zu sehr genähert. Ganze Sonnen, die selbst für Planeten taktangebend sind, verschwinden in diesem vermeintlichen Nichts. Im Zentrum unserer Galaxie, der Milchstraße mit ihren ca. 300 bis 400 Milliarden Sternen, befindet sich ein solches Schwarzes Loch.

Die erste meiner drei Abbildungen im Artikel zeigt die Parallelität oder die Analogie von Objektiven im Universum in Bezug auf Objekte, die teils Subjekte sind, auf dem Planeten Erde.

Wir alle kennen die Einflusssphäre der Familie. Unseren Eltern sind wir zumeist zumindest als Kinder gefolgt. Oder haben uns ihren Anordnungen – mittels erhöhtem Energieaufwand – widersetzt. Politische, gesellschaftliche, kulturelle Systeme bestimmen das Leben der Menschen, die in diesen aufwachsen.


Zwei Galaxien wie „das Gute“ und „das Böse“

Man sagt ja manchmal so salopp: „Du scheinst in Deinem eigenen Universum zu leben!“
Ich möchte an dieser Stelle gar nicht so weit gehen und spreche von zwei Galaxien, die jeweils ihren Spin durch die unglaubliche Kraft der in ihren Zentren befindlichen Schwarzen Löcher bekommen. So wie auch unserer Milchstraße von einem Schwarzen Loch „angetrieben“ wird.

Wenn wir den russischen Präsidenten Putin mit einem Schwarzen Loch gleichsetzen, so ist es nicht verwunderlich, dass seine Ideologie zumindest im nahe gelegenen Reich der Russen für bare Münze genommen wird. Denn das Machtzentrum ist so groß, und wenn man so will, masseschwer, dass es hier quasi kaum ein Entrinnen gibt. Man sagt, die Russen dürfen nicht frei ihre Meinung sagen. Stimmt. Aber viele würden es selbst dann nicht tun, wenn sie es dürften. Die Gravitation, in diesem Falle die Krümmung des Gedankenraumes, ist viel zu extrem, als dass man hier überhaupt einfach mal auf andere Gedanken käme.

Entsprechend zeigt die zweite Abbildung „Gravitationslinien“, die mit größerer Entfernung von der verursachenden Masse sich weiten und somit die Wirkmacht mit wachsender Distanz nachlässt. Doch wir bekommen eine Ahnung davon, was da alles dran hängt.


Neue Zielgröße: Soziogentische Singularität

In meiner Philosophie der Ethischen Intelligenz, die ich seit 2018 zu ergründen, zu erbauen und zu begründen versuche, versuche ich Ethik und Intelligenz zusammen zu denken, wie es schon der Name bzw. die Kombination der beiden Namenskörper, zu suggerieren vermag. Eine komplette, reine Ethik oder Moral wird es nie geben. Aber das Paradigma, beide Kategorien, die Ethik und die Intelligenz zu verbinden, scheint mir ein hehres, ein logisches, ebenso nahe liegendes. Vielleicht ist mein persönlicher Gedankenraum ja schon soweit gekrümmt, dass mir die Kombination als nahe liegend erscheint.

Das sehe ich als eine Chance an. Unser Denken „nahe liegend“, assoziativ zu gestalten. Zu oft tun wir noch Dinge „auf der einen Seite“ und lassen Dinge „auf der anderen Seite“. Wir entwickeln die Digitaltechnik ohne ein Schimmer von den Möglichkeiten der KI (Künstliche Intelligenz) zu haben. Eines Tages wird man KI so ubiquitär einsetzen, wie wir es heute schon mit unseren Smartphones tun.

Gleichzeitig kann sich die Chance als Risiko darstellen. Wenn „alle“ Hurra brüllen, dann sollten wir uns fragen „Warum tun sie das?“ Nur, weil sie sich selbst dadurch besser fühlen? Vielleicht bekommen sie sogar einen neuen Job, wenn sie auch „hurra“ brüllen, in einem System, das bestimmte Personengruppen empor hebt, andere oder Menschen anderer Nationen hingegen missachtet. John Rawls (1921-2002) kam vielleicht zu spät zur Welt, da er Ende der 1970er Jahre mit dem Gedankenexperiment „Schleier des Nichtwissens“ sich Gedanken über eine gerechtere Welt machte (s.a. Gerechtigkeitstheorie).

Der Idee von konstruktiv besetzten Grundwerten für Gravitationszentren („positiv geladene“; wie Schulen, gesellschaftliche, politische Systeme wie Demokratie vs. Autokratie) möchte ich gerne die Balance von Intelligenz und Ethik ergänzen. Das ist sowieso die Grundidee meiner Philosophie. Im hiesigen Artikel verbinde ich nun diese Idee mit der Idee der Gravitation. Wenn sich Ethik in „greifbarer Nähe“ befindet, dann sind wir versucht, intelligente Lösungen eben mit dieser Ethik zu verbinden. Auf Intelligenz können und wollen wir sowieso nicht verzichten. Jede ethische Lösung sollte somit mit Intelligenz verbunden sein. Bauen wir etwas Neues, dann sollten wir zunächst nach ethisch-intelligent gekrümmten Räumen suchen, damit Gravitation hier gute Arbeit vollbringen kann. Die Soziogentische Singularität mag sich zu einer neuen Zielgröße entwickeln, die ein gleichberechtigtes Existieren nicht nur unter den Menschen, sondern unter allen Spezies und Soziogenten des Planeten Erde ermöglicht.

Text und Abbildungen: Michael M. Roth

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Najoua Benzarti: Brückenbauerin zwischen den Kulturen

In der fortgeschrittenen, freien Welt scheint „Diversity“ heute in aller Munde zu sein. In Karlsruhe gibt es einen Menschen, der diesen Begriff jedoch schon immer lebt. Nicht nur mit dem Munde, sondern mit dem Herzen. Und mit zahlreichen Aktionen.

Najoua Benzarti (im Bild: Zweite von links) hat dieses, gemeinsam mit anderen gefertigte weiße Tuch mit den bunten Wollstoffen immer dabei, wenn es darum geht, Haltung zu zeigen. Wenn die gebürtige Tunesierin ein Lebensmotto hat, dann muss es VIELFALT sein. Denn zu oft hat sie sich dafür eingesetzt, dass Vielfalt gelebt werden kann. In der Konsequenz geht es um den Schutz von Menschenrechten. Najoua betrachtet das „Anderssein“ immer als eine Bereicherung für alle Seiten, die es zu schützen gilt.

Als ich mir überlegte, diesen Artikel zu schreiben, vielen mir so viele Headlines ein. Wie würde ich Najoua Benzarti am besten charakterisieren können? Folgende Kurzfassung könnte es auf den Punkt bringen: Najoua hat selten Zeit, aber immer ein offenes Ohr für die Nöte und die Hilferufe der Menschen. Das war schon 2015 so, als es um die Notlagen der Geflüchteten aus Syrien ging. Das ändert sich nicht in 2022, da es (gefühlt für viele vor allem) um die Notlagen der Ukrainer und Ukrainerinnen geht, deren Heimatland gerade einem fürchterlichen Angriffskrieg Russlands ausgesetzt ist.

In diesem kleinen Beitrag möchte ich die Person Najoua Benzarti mit den Fotos zweier Veranstaltungen in Karlsruhe verbinden, die im März dieses Jahres im Rahmen der Karlsruher Wochen gegen Rassismus stattgefunden haben. Zuvor sei mir noch ein kurzer Schwenk in die unglaublich ausgefüllte und vielfältige Welt der Najoua Benzarti gestattet.

Wer ein Blick in Najoua Benzartis Lebenslauf werfen durfte, versteht, dass es sich hier um einen sehr begabten Menschen mit vielen Talenten und Fähigkeiten handelt. Fast würde ich schon Schwindelfreiheit voraussetzen, um der Verve dieser Frau folgen zu können.

Als Najoua in den 1980er und 1990er Wirtschaftsingenieurwesen, Volkswirtschaftslehre und Soziologie an der Uni Karlsruhe (heute: Karlsruher Institut für Technologie, KIT) studierte, hatte sie bereits zuvor in Tunesien zwei Studienabschlüsse auf technischem und Computergebiet. Die französischen Titel sind für mich zu kompliziert. Aber sie verweisen auf weitere Talente. Denn Najoua Benzarti ist eine staatlich geprüfte Dolmetscherin in den Sprachen Arabisch, Deutsch, Französisch und Spanisch. Immer wieder hat sie Weiterbildungen in Angriff genommen. Eine Frau mit einer scheinbar niemals endenden inneren Energieversorgung, immer wieder mit Antrieb und Motivation.

Die Stadt und das Bundesland, die sie als ihre neue Heimat wählen würde, konnten sich einfach nur glücklich schätzen. 2008 erhielt Najoua Benzarti den Karlsruher Integrationspreis „Miteinander leben – Vom Fremden zum Freund“ und 2017 die Heimatmedaille Baden-Württemberg. Sie gehört zum Migrationsbeirat der Stadt und ist engagiert bei der Flüchtlingshilfe Karlsruhe. Insbesondere setzte und setzt sich Najoua für die friedliche Kommunikation zwischen Muslim:innen und Christ:innen ein.

Ja, das ist viel Text zu einer Person. Nicht grundlos. Trotzdem ist es noch schöner und besser, Najoua real zu begegnen, um sich von ihrer positiven Antriebskraft inspirieren zu lassen. Ich persönlich fand die erste Begegnung mit Najoua sowohl witzig als auch konstruktiv. Zufälligerweise saßen wir im im selben Zug, als wir als Teil der 15-köpfigen Bürgerdelegation Baden-Württemberg zu den Zentralen Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit 2014 (Nachklapp) nach Hannover fuhren.

Doch nun wünsche ich viel Freude beim Anschauen der Impressionen von den beiden Veranstaltungen im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus 2022 in Karlsruhe:

„Trommeln und Statements für Vielfalt, Menschenachtung und Frieden“
im Internationalen Begegnungszentrum (IBZ) sowie

„Friedensklangweg der IWgR in Karlsruhe“

Fotos von den beiden Veranstaltungen:

Trommeln und Statements für Vielfalt, Menschenachtung und Frieden

Friedensklangweg der Internationalen Wochen gegen Rassismus Karlsruhe

Alle Fotos: Michael M. Roth, MicialMedia
(c) 2011 bis 2022

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Offener Brief an das russische Volk

Die russische Übersetzung folgt unten im Anschluss
Russian translation below the German text.

Sabine Adler, Deutschlandfunk, im ARD-Presseclub:
„Die Lösung liegt in der russischen Zivilgesellschaft“

Liebe russische Mitbürger und Mitbürgerinnen,

ich spreche Euch an, insbesondere in Deutschland und in anderen freien Ländern der Welt. Ein möglicher Funke des Protestes innerhalb der russischen Community gegen den Krieg des russischen Präsidenten Wladimir Putin, der diesen gegen das eigene Brudervolk der Ukrainer und Ukrainerinnen seit dem 24.2.22 führt, möge überspringen selbst in das Ursprungsland des russischen Volkes, nämlich Russland.

Russen & Russinnen demonstrieren auf dem Marktplatz in Karlsruhe (24.2.22, 1. Kriegstag)

Ich bin mit zahlreichen Ukrainern und Ukrainerinnen sowohl über die Sozialen Medien als auch im Realen Leben befreundet. Alle von denen zeigen eine klare Protesthaltung gegen den von Putin geführten Krieg. Im eigenen Land verkündet der russische Präsident, dass er in einer „militärischen Sonderaktion“ das ukrainische Volk aus der „Geißelhaft“ der Regierung unter Wolodymyr Selenskyj zu befreien gedenkt. Es ist eine pure Lüge, eine Verdrehung der Tatsachen. Ich kenne keinen Ukrainer, keine Ukrainerin, der oder die sich durch das russische Militär befreit fühlt. Im Gegenteil, es gibt zahlreicher Opfer unter der Zivilbevölkerung und eine enorm große Zahl von ca. 1,4 Millionen Flüchtlingen, die nicht etwa vor der angeblich nationalsozialistischen ukrainischen Regierung nach Russland flüchten würden, sondern vor den russischen Aggressoren in Richtung westliche Freiheit.

Die russische Staatsduma hat von großem Applaus begleitet gestern das neue Mediengesetz für Russland erlassen. Weitere Sender stellen den Betrieb ein, heißt es bei der Tagesschau. Wer in Russland die sogenannte militärische Sonderaktion von Putin in der Ukraine als „Krieg“ bezeichnet, muss mit einer Haftstrafe von bis zu 15 Jahren (!) rechnen. Unter diesen Bedingungen kann man natürlich nicht vom russischen Volk erwarten, dass es auf die Straße geht und gegen den Krieg demonstriert. Aber wir dürfen zumindest darauf hoffen, dass die Menschen in Russland wie in der ganzen Welt verstehen, dass es sich hier um einen verbrecherischen Krieg gegen das Volk der Ukrainer und Ukrainerinnen handelt. Sogar Euch Menschen in Russland wünsche ich den Mut, auf die Straße zu gehen. Nicht nur mit 500 oder 5.000 Mann, besser mit 50.000 oder 500.000. Alle kann Putin nicht inhaftieren, dafür sind die Gefängnisse zu klein.

Ja, in Deutschland wie in anderen freien Ländern ist es viel einfacher, gegen Putin und den von ihm angefachten Krieg zu demonstrieren oder überhaupt zu protestieren. Trotzdem kommt es mir so vor, dass russische Stimmen gegen den Krieg auch in Deutschland eher in der Minderheit sind. Auch bei russischen Facebook-Freunden, die teils recht populär in der Künstlerbranche unterwegs sind, gibt es allenfalls ein Sprechen für den Frieden. Das ist gut und richtig. Aber es erzeugt keinen Widerstand oder Widerspruch in Richtung des russischen Präsidenten.

In Deutschland leben ca. 2 Millionen Russen und Russinnen. Ukrainer: 130.000. Hinzu kommen derzeit ca. 27.500 aus der Ukraine Flüchtende. Obwohl wir in der Gesellschaft eine klare Mehrheit bei den Russen haben, sind sie bei Antikriegsdemonstrationen in Deutschland in der deutlichen Minderheit. Wie kommt das? Im Gegensatz zu Moskau braucht Ihr in Karlsruhe, München oder Berlin keine Angst davor zu haben, von der Staatsmacht festgenommen zu werden, wenn Ihr gegen den Krieg demonstriert.

Da ich früher selbst in der DDR gelebt habe, weiß ich, dass man ein (eher) autokratisches System weniger als unterdrückend oder nachteilig empfindet, wenn man Teil dieser Gesellschaft ist. Solange man sich nicht explizit gegen den Staat auflehnt. Vielleicht geht es einem sogar ganz gut und auch autokratische Systeme mögen ihre Vorteile haben.

Liebe russischen Mitbürgerinnen und Mitbürger, Russland ist Eure Heimat. Im Allgemeinen liebt man seine Heimat. Man fühlt sich unwohl, wenn andere Nationen oder deren Menschen schlecht über einen reden. Dabei fällt Euch zurecht auf, dass auch westliche Nationen in der Vergangenheit schon Kriege geführt oder Menschenrechtsverletzungen begangen haben. Besonders wir hier in Deutschland haben das schwere Erbe des Hitlerfaschismus. Und heute haben wir rechte Randgruppen, die zum Glück weder in der Politik noch in der Gesellschaft den Ton angeben, auch wenn sie alles daran setzen, den Ton zu beeinflussen.

Bei allen mitunter ambivalenten Gefühlslagen, die ich von mir selbst kenne, sollten wir erkennen, wenn ohne eine objektiv nachvollziehbare Begründung der Angriff auf einen unabhängigen Staat von statten geht. Millionen von Menschen verlieren ihr zu Hause. Unter dem Bombenterror des russischen Militärs sind sie schon fast froh, überhaupt lebend der Kriegsszene zu entfliehen. Dieser Krieg, der Tag für Tag etliche Male Menschenrechte bricht, muss so schnell wie möglich beendet werden.

Die internationale Solidarität für die Ukraine ist unglaublich groß! Beispielsweise finden in Deutschland zahlreiche Demos gegen den Krieg statt und es gibt eine Welle der Unterstützungsaktionen wie finanzielle und Sachspenden sowie die Bereitstellung von Unterkünften unbürokratisch und schnell für die aus der Ukraine Flüchtenden. In Karlsruhe, einer Großstadt im Südwesten Deutschlands, wo ich lebe, da gibt es zahlreiche Initiativen, Netzwerke, Institutionen wie bspw. die Ukrainer in Karlsruhe, die Flüchtlingshilfe, Amnesty International, der Lions Club Karlsruhe-Baden, die Stadt Karlsruhe mit Ukrainehilfe, die Bahnhofsmission Karlsruhe, das United Social Network UNESON mit dem Lernfreunde-Haus und viele andere mehr. Ich selbst habe bereits am 1. Kriegstag das Netzwerk Ukraine Support Karlsruhe gegründet. In der gleichnamigen Facebook-Gruppe sind wir in 10 Tagen von 0 auf 444 Mitglieder angewachsen. Wir verbinden Menschen und Netzwerke und packen selbst beim „Machen vor Ort“ mit an. Sei es bei der Unterstützung von Sammelaktionen oder der Suche nach Unterkünften, dem Abholen von Flüchtenden vom Bahnhof. Triviale Dinge, bei denen derzeit aber viele helfende Hände gebraucht werden.

In diesen Tagen ist es wichtig zu verstehen, was wirklich in der Welt passiert. Putins Narrativ der „militärischen Sonderaktion“ basiert auf einem Lügengebäude. Wenn uns das einmal klar geworden ist, sollten wir uns positionieren gegen diesen Krieg. Und zumindest dort, wo möglich, Putin als den Aggressor benennen. In diesem Krieg werden nicht „nur“ ukrainische Menschen sterben, sondern auch russische. Aktuell spricht man schon von Zahlen in einer Höhe über 10.000 Gefallenen auf der russischen Seite. Was werden die Familienangehörigen zu Hause in Russland sagen? Werden sie denken, dass Opfer gut sind, wenn es gegen eine angeblich nationalsozialistische Ukraine geht? Aber was ist, wenn die Ukraine nun doch ein freies Land ist? Dann wäre die Tötung russischer Menschen doppelt so schlimm. Weil sie auf der Lüge des russischen Präsidenten basieren.

Im Artikel der taz gibt es einer gute Analyse über das – bereits teilweise geschehene und weiterhin zu erwartende – Schwinden der Wirtschaftskraft des Krieg führenden Landes: Finanzielle Folgen des Ukraine-Krieges – Russland wird verlieren. Wie lange möchte das russische Volk dabei zuschauen?

Ich würde mich freuen, bei den kommenden Demos nicht nur ukrainische Flaggen zu sehen, sondern auch russisch-ukrainische. So wie hier bei meinem Foto. Auch in den Sozialen Medien wäre es toll, wenn Russen und Russinnen sich zur Menschlichkeit bekennten und eine deutliche Verurteilung Putins Angriffskrieges gegen die Ukraine artikulieren.

Es geht nicht darum, Kränkungen aus der Vergangenheit auszugleichen. Es geht darum, dass wir alles tun, was in unserer Macht steht, um Menschlichkeit auf unserem einzigartigen Planeten zu wahren. Lasst uns in diesem Sinne gemeinsam wirken für den Frieden und die Freiheit der einzelnen Menschen so wie von Staaten, deren Grenzen wir zu respektieren haben.

Im Namen der Menschheit und der Menschlichkeit: Vielen Dank für Eure Unterstützung!
Michael M. Roth

Foto: Michael M. Roth, MicialMedia


Сабина Адлер, Немецкое Радио, ARD:
«Исход – в руках самих русских»

Уважаемые российские сограждане!
Я обращаюсь к вам, особенно к тем, что живет в Германии и других свободных странах мира. Искра протеста возникшая здесь в Германии в русском обществе против войны президента России Владимира Путина, который ведет ее против своих соотечественников с 24 февраля 2022 года, может распространиться даже на всю Россию.
Я дружу со многими украинцами как в социальных сетях, так и в реальной жизни.

Все они выражают явный протест против войны, которую ведет Путин. В своей стране президент России объявляет, что намерен провести «специальную военную операцию» по освобождению украинского народа из «заложников» правительства Владимира Зеленского. Это откровенная ложь и искажение фактов. Я не знаю ни одного украинца, который чувствует себя освобожденным российской армией. Наоборот, есть многочисленные жертвы среди мирного населения и огромное количество, около 1,4 млн беженцев, которые бегут не от «украинских нацистов» в Россию, а наоборот, от российских агрессоров в сторону западной свободы.
Вчера Госдума России приняла новый закон о СМИ, вызвав бурные аплодисменты. По данным официальных медия в Германии, многие соцмедия в России больше не работают. Любому в России, кто назовет так называемую «специальную военную операцию» Путина на Украине «войной», грозит тюремный срок до 15 лет (!). В этих условиях, конечно, нельзя ожидать от русского народа выход на улицы и демонстраций против войны. Но мы можем хотя бы надеяться, что народ России, как и весь остальной мир, поймет, что это преступная война против украинского народа. Я желаю вам, гражданам России, мужества выйти на улицы. Не просто 500 или 5 тыс человек, а 50 тыс или даже 500 тыс. Путин не сможет арестовать всех, тюрьмы слишком малы для этого.
Да, в Германии, как и в других свободных странах, гораздо проще проводить демонстрации или вообще протестовать против Путина и развязанной им войны. Тем не менее мне кажется, что и в Германии русские голоса против войны в меньшинстве. Даже среди русских друзей в Facebook, некоторые из которых довольно популярны, в лучшем случае очень редко кто-то высказывается за мир. Хотя это хорошо и правильно, но это не вызывает реального сопротивления или протестов против президента России.
В Германии проживает около 2 млн россиян, в то время как украинцев порядка 130 тыс. Кроме того, в настоящее время уже более 27 тыс беженцев из Украины. Хотя среди славян в Германии, русских явное большинство, на антивоенных демонстрациях они в явном меньшинстве. Это странно, так как отличие от Москвы, в Карлсруэ, Мюнхене или Берлине вам не нужно бояться быть арестованными властями, если вы протестуете против войны.
Поскольку я сам жил в ГДР, я знаю, что когда вы являетесь частью такого общества, вы находите жесткую систему не такой уж и неправильной. Пока вы сами явно не выступаете против системы. У вас может быть даже представления от том, что всё в порядке, и что тоталитарная система может иметь свои преимущества.
Уважаемые россияне, Россия – ваша родина. Конечно, свою Родину любят. Вы чувствуете себя некомфортно, когда другие народы плохо отзываются о вас. Вы правильно утверждаете, что западные страны также вели войны или нарушали права человека в прошлом. Мы в Германии, особенно понимаем это, так как имеем тяжелое наследие гитлеровского фашизма. И даже сегодня у нас есть те кто всё ещё поддерживают эти ужасные идеи, но к счастью, они в таком мизерном меньшинстве, что не играют абсолютно никакой роли ни в политике, ни в обществе, хотя и делают все возможное, чтобы повлиять на это.
Да мы все люди и зачастую подвергаемся разным эмоциям, что я сам прекрасно знаю по себе, но при этом мы должны чётко распознавать, когда нападение на независимое государство осуществляется без объективного и понятного обоснования. Миллионы людей теряют свои дома. Под бомбами российских военных люди уже рады тому, что они вообще могут покинуть поле боя живыми. Эта война, которая ежедневно нарушает права человека, должна быть прекращена немедленно!
Международная солидарность для Украины невероятно велика! Например, в Германии проходят многочисленные демонстрации против войны и идет не прекращаемая волна акций поддержки, таких как финансовые пожертвования, сбор гуманитарной помощи, быстрое и бесплатное предоставление жилья беженцам из Украины. В Карлсруэ, большом городе на юго-западе Германии, где я живу, уже образованы многочисленные инициативы, соцгруппы, учреждения, такие как «Ukrainer in Karlsruhe», «Die Flüchtlingshilfe», «Amnesty International», «Der Lions Club Karlsruhe-Baden», «Die Stadt Karlsruhe mit Ukrainehilfe», «Die Bahnhofsmission Karlsruhe», «Das United Social Network UNESON» и многие другие. Я сам основал сеть „Ukraine Support Karlsruhe“ в первый день войны. В одноименной группе в Facebook мы выросли с 0 до 444 участников за 10 дней. Мы объедениям людей и сами помогаем, когда дело доходит до конкретных действий. Речь идет о финансовой или гуманитарной помощи, поиске жилья или приёме беженцев на ЖД вокзалах и т.д. Тривиальные вещи, но в настоящее время требуется много рабочих рук для оказания такой помощи.
В наши дни действительно важно понимать, что на самом деле происходит в мире. Путинская история о «военной спецоперации» основана на лжи. Как только мы это осознаем, мы должны выступить против этой войны. И хотя бы там, где это возможно, мы обязаны называть Путина агрессором. Ведь в этой войне гибнут не только украинцы, но и русские. В настоящее время речь идет о более чем 10 000 жертв с российской стороны. Что скажут близкие погибших в России? Будут ли они считать, что эти жертвы — это хорошо, ведь речь идет о «нацистской Украине»? Но что будет когда все поймут, что в Украине не было нацистов, а это была просто свободная страна? Тогда смерть русских людей будет выглядеть вдвое страшнее. Потому что будет понятно, что они погибли из-за лжи президента России.
В следующей статье содержится хороший анализ снижения экономической мощи затеявшей войну страны, а именно, что уже реализовано, и что еще ожидается: «Финансовые последствия войны на Украине – Россия проиграет». Как долго россияне хотят это терпеть?
Буду рад видеть на предстоящих демонстрациях не только украинские флаги, но и российско-украинские. Как это показано на моих фото. Также было бы очень здорово, если бы россияне в социальных сетях взяли на себя обязательства по отношению к человечеству и четко сформулировали осуждение путинской агрессии и войны против Украины.
Дело не в том, чтобы компенсировать прошлые обиды. Речь идет о том, чтобы сделать все, что в наших силах, чтобы защитить человечество на нашей уникальной планете. В этом смысле давайте работать вместе во имя мира и свободы как отдельных людей, так и государств, границы которых мы должны уважать.
Во имя человечества и гуманности: Спасибо за вашу поддержку!
Michael M. Roth

Translation German to Russian by Roman Kulagin. Thanks a lot!

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Putin und die Ukraine: Hochmut kommt vor dem Fall

Aktueller Hinweis:
Am Dienstag, 1.3.22, 19:00 Uhr, findet das erste Onlinemeeting der Initiative
Ukraine Support Karlsruhe statt. Infos auf Facebook:
https://www.facebook.com/events/379633503551579
Oder direkter Link zu meinem Zoom-Raum:
https://us02web.zoom.us/j/7228669983

„Hände weg von der Ukraine“ – so lautete eine der vielen Forderungen während einer zumindest für Karlsruher Verhältnisse großen Demonstrationsveranstaltung am 26.2.2022. Circa 850 Teilnehmer und Teilnehmerinnen sollen auf dem Schlossplatz Karlsruhe nahe des Karl-Friedrich-Denkmals zugegen gewesen sein. Der Deutsch-Ukrainische Verein (Ukrainer in Karlsruhe) hatte diese organisiert.

Was war passiert? Vier Tage zuvor, am 22.2.22, hatte der Präsident Russlands, Wladimir Putin, der sich mit diesem Datum wohl auch historisch Geltung verschaffen wollte, die beiden Verwaltungsgebiete der Ostukraine, Donezk und Luhansk, als unabhängige Republiken („DNR“ und „LNR“) anerkannt. Zur Erinnerung: Beide „Oblaste“ (Bezirke) befinden sich auf dem Territorium der Ukraine. Nach dem völkerrechtswidrigen Einmarsch (Putin damals schon heuchlerisch: „Das sind nicht unsere Truppen“) der russischen Armee auf die ukrainische Halbinsel Krim hatten prorussische Separatisten schon ihre neuen Republiken ausgerufen. Dieser östliche Teil der Ukraine war militärisch besetzt und entzog sich der Kiewer Verwaltung. Von 2014 bis 2022 also ein sowohl politisch als auch militärisch umkämpftes Gebiet.

Die abermals völkerrechtswidrige Anerkennung Putins dieser Teile der Ostukraine als eigenständige Republiken war ein weiterer Schock für die Welt. Die Russen hatten in den Tagen zuvor bereits umfangreiche Militärmanöver an den Grenzen Russland/Ukraine und Belarus (ja, der belarusische Diktator Lukaschenko ist beteiligt!) / Ukraine abgehalten. Mit einem riesengroßen Aufgebot von ca. 150.000 Mann. In Deutschland betonten noch die Linken, man solle Putin doch keine Kriegspläne unterstellen, schließlich würde die NATO für Russland auch eine Bedrohung darstellen. Einzig die USA waren dieses Mal, wie sich später herausstellen sollte, ziemlich präzise in ihrer Vorhersage, dass Russland die Ukraine überfallen wird. So richtig ernst nahm das keiner. Ein bisschen besorgt waren wir alle. Doch es würde ja schon nicht so schlimm kommen.

Sogar nach der Anerkennung Putins von DNR und LNR im Osten der Ukraine, nahm man den Überfall auf das gesamte Gebiet der Ukraine eher als worst worst worst Szenario an. Und doch trat dieses eklatante, nahezu außerhalb des gesunden Menschenverstandes liegende Szenario nur zwei Tage später ein. Von dort aus, wo eben noch die Militärübungen gemacht wurden, Russland, Krim, Belarus, begangen nun Raketenangriffe, und Panzer überschritten einmal mehr völkerrechtswidrig die Grenze zur Ukraine. Es war ein feindlicher, aggressiver und verbrecherischer Überfall, so wie Hitler 1939 Polen überfallen hat. Putin nutzte sogar eine frappierend ähnliche bzw. gespiegelte Rhetorik: In der ukrainischen Regierung würden Nazis sitzen, die das ukrainische Volk als Geisel nähmen. Was für ein schauerliches Märchen, wenn man bedenkt, dass der tapfere ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj selbst jüdischer Abstammung ist.

Zwei Tage nach Kriegsbeginn, am Samstag, 24.2.22, gab es in der deutschen Politik quasi eine 180-Grad-Wende. Die Bundesregierung beschloss die direkte Entsendung von Waffen in die Ukraine sowie die Freigabe aller europäischen Waffen deutscher Produktion zur Weitergabe an die Ukraine (u.a. aus den Niederlande und aus alten DDR-Beständen: Estland), was am folgenden Sonntag durch das deutsche Parlament, den Bundestag, bestätigt wurde.

Fünf Kriegstage sind nun vorbei. Nach des anfänglichen scheinbaren Schockzustandes der Welt gibt es jetzt eine immer gravierendere Isolation Russlands. Sogar die Putins Oligarchen appellieren an den Präsidenten, das Töten gegenüber dem Brudervolk sofort zu beenden. Daneben haben sich ca. 380 Wissenschaftler:innen, darunter 65 von der Akademie der Wissenschaften von Russland gegen den Krieg gestellt. Der Krieg hat so viele verschiedene Facetten. Auf der einen Seite erzeugt er unsagbares Leid in der ukrainischen Bevölkerung. Aktuell ist von bis zu 400.000 Flüchtenden aus der Ukraine die Rede. Andererseits befördert der Invasionskrieg der russischen Armee unter Befehl von Wladimir Putin den Zusammenhalt in der EU und das Zusammenwachsen der internationalen Gemeinschaft. Die EU liefert Waffen an die Ukraine im Wert von 450 Millionen EUR. Dabei darf man nicht außer Acht lassen, dass die Ukraine bis dato ein freiheitliches Land war, wenngleich nicht frei von Korruption. Putins Krieg ist nicht hinnehmbar. Die Unterstützung der Ukraine ist folgerichtig und stringent. Слава Україні!

Die folgenden Fotos habe ich bei der Demonstration am 26.2.22 auf dem Schlossplatz Karlsruhe gemacht.

Alle Fotos: Michael M. Roth, MicialMedia

Im Kontext:
BNN-Artikel: 850 Menschen bei Kundgebung für die Ukraine am Karlsruher Schloss

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Die U-Strab als Herzstück der Kombilösung Karlsruhe

Letztmalig überirdisch: Trams, Kaiserstraße Karlsruhe. U-Signs wie „in zUkunft als U-Bahn“ (12.12.21)

Rund zehn Jahre nach Baubeginn wurde am 11.12.21 die Karlsruher U-Bahn, auch U-Strab genannt, eröffnet. Im Bereich der City von Karlsruhe würden die Stadtbahnen von nun an unterirdisch verkehren. Bereits 2002 hatten sich die Karlsruher Bürger und Bürgerinnen in Form einer Umfrage mit 55,55% mehrheitlich für den Bau ausgesprochen.

In der Kaiserstraße mussten die Anlieger, Privatleute als auch Unternehmen in den vergangenen Jahren offene Baustellen mit räumlichen Einschränkungen und Baulärm hinnehmen. Darunter litten gerade Shopping-Locations, was sich in Umsatzeinbußen (oder Schlimmeren) bemerkbar machte. Gleichzeitig legte sich der Karlsruher, die Karlsruherin, ein dickes Fell zu in hoffnungsfroher Erwartung einer smarteren Zukunft. Nun soll sich die Karlsruher Innenstadt zu einer attraktiven Einkaufs- und Flaniermeile zwischen Kronenplatz und Europaplatz entwickeln. Nicht nur die oben im Bild teils traditionellen, oberirdisch fahrenden Trams, sondern auch die Gleise, die sie zur Fortbewegung nutzten, werden demnächst Geschichte sein. Jetzt dürfen wir auf die weitere Stadtentwicklung gespannt sein.

Die nun im zentralen Stadtbereich unterirdisch verlaufenden Stadtbahnen sind Teil der sogenannten Kombilösung. Auf der Website können wir nachlesen:

Von Ende 2021 an ein Stadtbahntunnel unter der Kaiserstraße.
Und in Richtung Süden vom Marktplatz bis zur Augartenstraße
– mit modernen, komfortablen und sicheren U-Haltestellen.
In der Kriegsstraße ab Ende 2021 eine Straßenbahntrasse
zwischen Radwegen und Baumalleen.
Unten ein durchgängiger Autotunnel vom Karlstor bis zum
Mendelssohnplatz. Mit Ein- und Ausfahrten für den City-
und Anliegerverkehr im Bereich Karlstor und Ettlinger Tor.
Zwei Umbaumaßnahmen, die untrennbar zusammengehören und
sich gegenseitig perfekt ergänzen. Das ist die Kombilösung.

Quelle: https://www.diekombiloesung.de/kombiloesung/projekt.html

Um die Dynamik der Straßenbahnen im neuen Mantel der U-Strab, Haltestelle Europaplatz Karlsruhe, einzufangen, habe ich mich des Stilmittels der Bewegungsunschärfe bedient. Ideal dafür ist die Nutzung eines Stativs. So lässt sich das Ambiente, in dem sich die Trams bewegen, auch bei längeren Belichtungszeiten um 0,5 s verwackelungsfrei einfrieren. Ich wünsche Euch viel Spaß beim Durchstöbern meiner Aufnahmen!

Fotos: Michael M. Roth, MicialMedia

Im Kontext:
Offizielle Eröffnung: Viele Karlsruher wollen die neue U-Bahn sehen (SWR, 11.12.21)

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Jahresrückblick 2021 – Year in Review – 80 Fotos

Was war das für ein Jahr?! Mit unglaublich vielen Hindernissen und gleichzeitig so vielen Innovationen, Änderungen, im globalen Leben, auch in meinem persönlichen. Es ist die Kunst des Lebens: Sich treu bleiben und immer wieder sich selbst neu erfinden. Ein Profil haben und doch auf der Höhe der Zeit bleiben.

Parsa Marvi schaffte es, als Vorsitzender der SPD Karlsruhe erstmals in den Deutschen Bundestag zu ziehen. Ob er sich im obigen Foto seiner Sache schon sicher war? Annalena Baerbock, die ich bei ihren Wahlkampfauftritten in Stuttgart und in Karlsruhe – natürlich nur im Bild – festhielt, schaffte es zur Außenministerin. Olaf Scholz, bei seiner Selbstvorstellung in der Badenmetropole fotografiert, ist inzwischen der neue Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland.

Da 2021 einige Veranstaltungen ins virale Wasser gefallen sind, habe ich versucht, mich neben den am Ende doch zahlreichen fotografischen Begegnungen parallel anderweitig zu beschäftigen und zu trainieren. An einem Tag schaffte ich es sogar zum Triathlon; mit verkürzten Distanzen: 40 km Radfahren, 10 km Joggen, 1.000 m Schwimmen (am 23.6.21). Da ich mich neben der sportlichen Betätigung auch eklatant gesünder ernährte, konnte ich mein Gewicht innerhalb eines guten halben Jahres um 15 kg reduzieren, was mich zu einem vorteilhaften mittleren BMI (Body Mass Index) bei reduziertem Körperfettgehalt brachte. Ein Mindestmaß an Fitness ist für einen Eventfotografen wie mich, der ständig „auf Achse“ ist, unentbehrlich. Ganz zu schweigen von dem schweren Kameraequipment. Und da mir gelegentlich langweilig wurde (nein, Spaß!), schrieb ich mich im Herbst 2021 am KIT, Karlsruhe Institut für Technologie, im Fach Philosophie als Gasthörer ein. Dies in Ergänzung zu meiner eigenen, in 2018 gestarteten Philosophie der Ethischen Intelligenz. Daneben beschäftige ich mich mit Sprachen und lerne/wiederhole aktuell mittels Duolingo Arabisch, Chinesisch, Latein, Französisch, Russisch und Englisch. Schließlich führte ich einen österreichischen Schüler der 5. Klasse nach 5 mal 90 min. Fernunterricht (via Zoom) von der Note 5 beim vorletzten Test zu einer 2+ beim letzten Test. Mutter, Kind und Nachhilfelehrer: Glücklich! Das machte mich zum Jahresende 2021 auch die Begegnung mit einem besonderen Menschen, worüber bei anderer Gelegenheit mehr zu erzählen sein wird.

Nun aber erfreut Euch 80 wunderbarer Impressionen. Die Fotografie ist immer wieder eine Tätigkeit, der ich mit Herzensliebe nachgehe. Man spricht von Beruf und Berufung. Bei mir ist beides zutreffend. Ich bin sehr darauf gespannt, was das kommende Jahr bringen wird, und wünsche Euch einen tollen Start und die Erfüllung Eurer Träume in 2022! Herzlich, Euer Micha, Inhaber MicialMedia.

Während wir Ende 2021 mit teils 16°C im Oberrheingraben frühlingshafte Temperaturen haben, gab es am 3.1.21 in der Waldstadt zu Karlsruhe (leicht) winterliche Eindrücke; damit beginnt die Fotoserie.

Michael Dorwarth vor dem Schloss Karlsruhe

Meine beste Freundin Magdalena Grecu (auch Fotografin), im Schloss-Areal

Hallo Straßenbahn. Lange nicht gesehen. Noch oberirdisch durch die Kaiserstraße (KA)

Karlsruher Eventrecht-Tage by Kanzlei Timo Schutt / Thomas Waetke (Karlsruhe)

Inspired by Claude Monet: Mohnblumen, eine hübsche Frau (Dorra) und ein Regenschirm

Marie – hier mal in Durlach!

African Summer Festival Karlsruhe mit der Nubian Family und viiielen anderen mehr

Stammtisch des ADFC Karlsruhe (Fahrradclub)

Kirchenkonzert, Benefiz für die Hochwasseropfer (Ahrtal) by Bettina Davidenkoff
– zu finden u.a. bei klimaschutzgemeinsamwagen.de

Eine der Chorsängerinnen im Portrait: Jasmin Reimer

Die Nubian Family mit einer schönen Musikveranstaltung beim Cola-Taxi-OK

Im Portrait: Maren; Areal Rheinbrücke Maxau (Karlsruhe)

Der damals zukünftige Bundeskanzler Olaf Scholz beim Wahlkampfauftritt in Karlsruhe

Dieter Balle & Anna Zimmermann lesen Friedrich Hölderlin @ Neue Fledermaus
(Location by Ondine Dietz, Karlsruhe)

Die damals zukünftige Außenministerin Annalena Baerbock präsentiert sich in Stuttgart
Freund und Kunde Uli Winchenbach (MFG) als interessierter Besucher

KreativTREFF meets ArtsUp in Stuttgart by MFG Kreativ
u.a. mit DUNDU und New York City Dance School Stuttgart

Selfie mit der aus Ungarn stammenden Künstlerin Boglárka Balassa beim
Independent Days Filmfest #IDIF21 in der Schauburg zu Karlsruhe

Nochmal Annalena Baerbock; dieses Mal in Karlsruhe. Mit dabei: Zoe Mayer, die in den Bundestag eingezogen ist, sowie der MP von BaWü, Winfried Kretschmann

Global Climate Strike, 24.9.21, Karlsruhe, Fridays for Future Karlsruhe u.v.a.m.

Najoua Benzarti & Ibrahim Aslandur (Moderation) @ Islamforum in Ettlingen
by DMK (Deutschsprachiger Muslimkreis Karlsruhe)

Eröffnung / Vernissage: DCS Contemporary Art Gallery, Dana Corina Schmidt, Karlsruhe

Gruppenleiter-Tagung DBW, Diabetiker Baden-Württemberg, Novotel Karlsruhe
Mit unglaublich engagierten Frauen wie Elke Brückel und Helene Klein!

Ausstellung / Vernissage Selective Perception in Stuttgart, Schwerpunkt-Galerie
mit HaiLin Wang (u.a. Karusselle)

Bundesliga Damenfußball: Karlsruher SC Frauen vs. FC Carl Zeiss Jena Frauen (30.10.21)
Hier die Mannschaft des FCC, die das Spiel mit 3:1 für sich entscheiden konnte.

Das Bundesverfassungsgericht Karlsruhe empfing eine Delegation des Verfassungsgerichtes Litauen. Kleiner, überraschender Auftrag, über den ich mich sehr freute. (Bilder mit Personen durfte ich leider nicht veröffentlichen)

Buchpräsentation „Karlsruhe als Filmkulisse“
in der Schauburg, Oliver Langewitz & Nadine Knobloch
Verleger Jeff S. Klotz

Last, but not least, die neue Straba (Tram), auch liebevoll U-Strab genannt, in Karlsruhe.
Für weitere Details zum Thema siehe: Die Kombilösung.

Alle Fotos: (c) Michael M. Roth, MicialMedia

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Buchpräsentation in der Schauburg: Karlsruhe als Filmkulisse

Glücklich hält der Leiter des Kulturbüros Karlsruhe, Claus Temps, der an diesem Abend auch ein Grußwort der badischen Metropolstadt entrichtete, eins der 500 heiß begehrten Exemplare der ersten Auflage von Karlsruhe als Filmkulisse in der Hand.

Zwar wurden bspw. einige Filmszenen des in Deutschland populären Sonntagabendkrimis „Tatort“ in Karlsruhe bzw. der Region gedreht [siehe dazu auch den Eintrag des Karlsruher Stadtwikis Tatort (Serie)], doch wenn wir an die internationale Filmbühne denken, dann fallen uns eher Städte wie New York City, Los Angeles (Hollywood!), Paris oder Palermo ein. Gleichwohl ließ sich das Autoren-Team, bestehend aus Oliver Langewitz und Nadine Knobloch, weder zu sehr beeindrucken noch davon abhalten, in eigener mühsamer Recherche Gegenwart und Historie von Karlsruhe als Filmstadt in Form eines imposant gestalteten Buches umzusetzen.

Just vor zwei Tagen, am 5.12.21, fand die Buchpräsentation im beliebten Karlsruher Filmtheater Schauburg statt. Oliver Langewitz und Nadine Knobloch präsentierten Geschichten aus der Filmgeschichte im Südwesten der Republik, einschließlich ehemaliger Stunt-Koryphäen wie Marko König, der im schicken schwarzen Anzug am Abend zu glänzen wusste. Ein Bild mit seiner werten Gattin Liliana ist weiter unten samt Aufsteller zur Buchpräsentation zu sehen.

Wer hätte gedacht, dass in der Kaiserstraße von Karlsruhe, wo in diesen Tagen letztmalig oberirdisch die Straßenbahnen fahren, ehe sie am kommenden Samstag, 11.12.21, endgültig von den Bahnen der U-Strab im Zentrum abgelöst werden, einst wilde, filmisch inszenierte Verfolgungsfahrten stattfanden so wie in der Komödie „Allein unter Frauen“ aus 1992 mit Thomas Heinze. Als in Thüringen Geborener und somit spätestens seit der friedlichen Revolution von 1989 die Freiheit besonders liebender und wertschätzender Mensch gefiel mir der in der Schauburg gezeigte Filmausschnitt von „Nackt unter Leder“ mit der hinreißenden Marianne Faithfull am besten. Über Karlsruhe ist sie in der Rolle der Rebecca qua Motorrad und via Kaiserstraße auf dem Weg zur ihrem Liebhaber nach Heidelberg; was für eine metaphorische Ode an die Freiheit, zumal filmisch-szenisch grandios umgesetzt!

Ohne zu übertreiben, kann man wohl sagen, dass Nadine und Oliver, die beide selbst in der Filmbranche aktiv sind, als Schauspielerin und Produzent, mit diesem Buch ein richtiger Coup gelungen ist. Zwischen ihnen und dem Verleger Jeff S. Klotz fand eine fruchtbare Zusammenarbeit statt. Heute, nur zwei Tage nach dem Verkaufsstart, berichteten sie bereits vom Ausverkauf der 1. Auflage und ermutigten Anfrager:innen, im Karlsruher Buchhandel nach noch verbliebenen Einzelexemplaren zu fragen. Auf Nachfrage bestätigte der Autor und Gründer des Filmboard Karlsruhe, Oliver Langewitz, dass voraussichtlich mit Jahresbeginn 2022 weitere Bücher mit dem Titel „Karlsruhe als Filmkulisse“ in den Druck gehen werden. Da bleibt nur zu wünschen: Weiterhin viel Erfolg sowie allen Interessenten viel Spaß bei der Lektüre!

Es folgen fotografische Impressionen vom Abend der Buchpräsentation in der Schauburg Karlsruhe.

Alle Fotos: Michael M. Roth, MicialMedia

Referenzen im Kontext:
Buch „Karlsruhe als Filmkulisse“ erscheint am 5. Dezember 2021 (Wochenblatt-Reporter)

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Dasha, you will be the next Picasso!

German version below the English text. Photos after the text. | Weitere Fotos am Ende!

English version:

The internationally renowned photographer and painter Dasha Eremeeva, who originally comes from Belarus and currently works in Poland, is just presenting her remarkable artworks at DCS Contemporary Art Gallery (Dana Corina Schmidt) in Karlsruhe, Germany.

As the first woman in history, Dasha received the price of the Federation of European Professional Photographers and such became the best photographer in Europe 2020!

I was happy to capture her and some of her artworks at the exhibition in Karlsruhe, which was reduced of attendees under 2G+ rules.

During the spontaneous Interview with Dasha (the audio quality is moderate, as I just used my mobile phone for the recording) she revealed the following to me:

>> My father inspired me, to create something unique, and always told me:
„Dasha, you will be the next Picasso [referring to Pablo Picasso, the Spanish painter, graphic artist and sculptor, 1881-1973], I believe, I believe. You need to just put a little hard work into it and everything will be fine“. <<


Find the complete interview on Soundcloud:

Michael M. Roth · Talk w/ Dasha on her artworks; Karlsruhe Nov. 2021

Deutsche Version:

Die international anerkannte Fotografin und Malerin Dasha Eremeeva, die ursprünglich aus Belarus stammt und derzeit in Polen arbeitet, präsentiert gegenwärtig ihre Kunstwerke in der DCS Contemporary Art Gallery (Dana Corina Schmidt) in Karlsruhe, Deutschland.

Als erste Frau in der Geschichte hat Dasha den Preis der Föderation der Europäischen Fotografen gewonnen und wurde so die beste Fotografin Europas 2020.

Ich war froh, sie und ihre Kunstwerke bei der Ausstellung in Karlsruhe, die unter 2G+-Bedingungen stattfand, mit meiner Fotografie festhalten zu können.

Während des spontanen Audio-Interviews mit Dasha (ich bitte die schwache Qualität zu entschuldigen) verriet mir Dash folgendes:

>> Mein Vater inspirierte mich, etwas Einzigartiges zu erschaffen, und er sagte immer:
„Dasha, Du wirst der nächste Picasso werden [sich beziehend auf Pablo Picasso, dem spanischen Maler, Grafiker und Bildhauer, 1881-1973]. Ich glaube daran. Ich glaube daran. Du musst nur etwas harte Arbeit investieren, und alles wird gut!“ <<

(Link zum Interview auf Soundcloud: siehe oben)

Finally more photos of Dasha & her artworks / Schließlich weitere Fotos der Ausstellung:

All photos of the scene of the exhibition by Michael M. Roth, MicialMedia

For more resources about Dasha and her artworks see:
Dasha Foto Art on Instagram
About the FEP Award Best European Photographer 2020
You may get in touch with Dasha Art on LinkedIn




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