Ich muss gestehen, dass die Eindrücke, die ich vom 2. bis 4. Oktober 2014 auf unserer Reise zu den Zentralen Feierlichkeiten anlässlich des Tages der Deutschen Einheit in Hannover sammeln durfte, viel zu komplex und facettenreich sind, als dass ich sie hier nur im Ansatz wiedergeben könnte. Trotzdem mache ich den Versuch in Form von Text und Bildern.
Die Zentralen Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit werden jedes Jahr in jenem Bundesland ausgetragen, das gerade den Vorsitz im Bundesrat hat. Nachdem letztes Jahr Baden-Württemberg dran war, ist dieses Jahr nun Niedersachsen mit der Landeshauptstadt Hannover an der Reihe gewesen. Die Bürgerdelegationen der einzelnen Bundesländer (in der Regel ca. 15 Teilnehmer pro Delegation) setzen sich zusammen aus Menschen, die sozial und/oder ehrenamtlich tätig sind oder sich gar als Lebensretter einen Namen gemacht haben. Dieses Jahr hatte ich als Gründer des Social Media Club Karlsruhe die einmalige Freude und Ehre, Teilnehmer der Baden-Württemberg-Delegation sein zu dürfen.
Im folgenden möchte ich ein paar Teilnehmer mit ihrem ehrenamtlichen Engagement benennen. Sollte sich jemand aus der Delegation vermissen, dann bitte Info an mich, damit ich das ergänzen kann! Danke!
P. Déogratias Maruhukiro hat sich im Bereich Frieden und Versöhnung engagiert sowohl in Burundi, seinem Heimatland, als auch in Baden-Württemberg bei der Organisierung der Informationsveranstaltung über dieses Thema. Déo bringt sich auch im Rahmen der Partnerschaft zwischen Burundi und Baden-Württemberg ein.
Betül Sener engagiert sich unter anderem im Bereich interreligiöser Dialog im Raum Karlsruhe. Die Hochschulgruppe „Muslimischer Studentenverein e.V.“, kümmert sich um die Bedürfnisse der muslimischen Studierenden und setzt sich für den interreligiösen Dialog ein.
Es ist die Heidenheimer Vesperkirche, die Ulrike Hurler initiiert und deren Strukturen aufgebaut hat. Außerdem arbeitet Ulrike in der Vorbereitung und während der Durchführung aktiv mit. Begonnen hat sie mit den Vorbereitungen 2008, die erste Vesperkirche wurde 2010 veranstaltet.
Saeer Noorani war bei der Juniorjugendgruppe aktiv. Eine Juniorjugendgruppe besteht aus den Jugendlichen in einer Nachbarschaft, die zwischen 11 bis 15 sind und den Wunsch haben, ihre Umgebung zu verbessern. Dabei lernen die Jugendlichen, welche positiven und negativen Kräfte in der Gesellschaft wirken und entscheiden sich bewusst, ein Teil der konstruktiven Bewegung der Gesellschaft zu sein.
Lukas Väth fing den Fall eines Jungen aus der Nachbarschaft ab, der sich nach dem Sturz aus dem Dachfenster nicht mehr an der Regenrinne des Daches festhalten konnte. Er wurde dafür durch Ministerpräsident Winfried Kretschmann mit der Auszeichnung des Lebensretters geehrt.
Matthias Baumann, ein 44-jähriger Arzt, hat die diesjährige Lawinenkatastrophe auf dem Mount Everest, bei der 16 Sherpas ums Leben gekommen sind, aus nächster Entfernung miterlebt. Gemeinsam mit anderen Ärzten hatte der Tübinger daraufhin vor Ort ein internationales Team gebildet und leistete medizinische Erstversorgung. Beim Abstieg besuchte er die betroffenen Familien und rief in Deutschland die Spendenaktion „Everest Sherpa Lawinenopfer Hilfe“ ins Leben.
Unsere Reise nach Hannover, am Vortag des 3. Oktobers 2014, war schon lustig und von interessanten Gesprächen geprägt. So brachte uns bspw. Najoua Benzarti, die ich bereits im Zug von Karlsruhe nach Stuttgart zufällig kennen lernte, das häkeln bei. Na ja, zumindest den meisten von uns 😉
Im Grunde waren es durch die Reihe bemerkenswerte Mitglieder der Delegation, die großes gegenseitiges Interesse zeigten! Und „klaro“, ich habe bisher keine Veranstaltung oder Gruppe erlebt, bei der ich dabei war, die nicht die Fotografie thematisiert hätte. Woran das wohl liegen mag? 😉
Kaum waren wir hin Hannover, ging es schon zum ersten Empfang beim Schloss Herrenhausen. Der Ministerpräsident von Niedersachsen, Stephan Weil, erwies uns dort die Ehre.
Am Abend des 2. Oktobers 14 ging es dann zur Ländermeile. Jedes der 16 Bundesländer war hier mit einem eigenen Abschnitt und Ständen vertreten. Das Motto „Vereint in Vielfalt“ wurde hier gelebt!
Bei den offiziellen, staatlichen Empfängen des 3. Oktobers durfte ich nicht bzw. nur ganz, ganz wenig fotografieren wg. der fehlenden Akkreditierung. Denn ich kam ja als Mitglied der Bürgerdelegation Baden-Württemberg und nicht (primär) in meiner Eigenschaft als Event-Fotograf. Freilich litt das Fotografenherz das eine oder andere Male darunter. Doch im Nachhinein lässt es sich verkraften, da ich auf jeden Fall wunderbare Veranstaltungen und Begegnungen erleben durfte, die ganz sicher tief im Herzen verankert bleiben.
Zunächst ging es zum Ökumenischen Gottesdienst in der Marktkirche Hannover „St. Georgii et Jacobi“. Als das ZDF mich winkend einfing, hatte ich die ersten Tränen der Rührung bereits aus dem Gesicht gewischt. Neben hohen und prominenten Personen wie Ursula von der Leyen und Gerhard Schröder waren Vertreter verschiedener Religionen anwesend. Ich selbst gehöre keiner Religion an, doch liebe das friedliche Miteinander der unterschiedlichen Religionen!
Jasmin Harz, Eike Bredow (beide im Bild) sowie Beate Brenner waren unsere tollsten Lieblingsbetreuer!
Schließlich ging es zum HCC, dem Hannover Congress Center, wo wir uns alle Punkt 12 Uhr, High Noon, auf den offiziellen Festakt zum Tag der Deutschen Einheit freuten. Natürlich wurde in bewegenden Bildern an den Fall der Mauer vor 25 Jahren erinnert. Da ich selbst 1989 in Leipzig studiert hatte, der Wiege der friedlichen Revolution in Ostdeutschland, die in der Konsequenz auch die neue deutsche Einheit ermöglichte, war ich wiederum sehr berührt von der gesamten Szene im HCC. Neben der Festrede von Angela Merkel sang der gebürtige Hannoveraner und Sänger der Scorpions, Klaus Meine, das absolut passende Lied „Wind of Change“.
Im Anschluss an den Festakt empfingen uns der Bundespräsident Joachim Gauck sowie seine Lebensgefährtin Daniela Schadt. Beide sprachen nicht nur mit allen Delegationen, sondern interessierten sich zudem für jedes einzelne Delegationsmitglied und schüttelten die Hände.
Woran merkt man, dass einem ein Event überaus gut gefallen hat? – Es geht einfach viel zu schnell vorbei. Somit bleiben nach der Heimfahrt ins Baden-Württembergische die Erinnerungen an einmalige Erlebnisse, an tolle Teilnehmer und eine super Organisation der verantwortlichen Ministerien in Baden-Württemberg und in Niedersachsen. DANKE!
Referenzen:
Lieber Micha,
was für ein toller post zum Tag der Deutschen Einheit! Neben den vielen Gänsehaut-Momenten gefallen mir besonders die Bilder gut, auf denen die Gruppe den Fähnchenträgern folgt 🙂
Hallo Claudia,
herzlichen Dank für Dein schönes Feedback!
Hannover war echt großartig.
Tolle Erinnerungen fürs Leben! 🙂