Als erster Teaser für das erstaunliche Objektiv der bekannten japanischen Marke: Mein Nachbar auf dem Kult(ur)objekt seiner Träume: Eine Harley Davidson!
Exif: f/4, 1/250 s, ISO 100, 54 mm (Bild 1)
Alle Fotos wurden gemacht mit einer Nikon Z 6ii und dem im Mittelpunkt des Artikels stehenden Objektiv Nikon Z 24-120 mm f/4. Für die Systemfremden: Ein Nikon-Objektiv nennt man auch Nikkor, just FYI.
Eine Ausnahme im Artikel bilden die beiden letzten Portraitfotos von Anna und Valeria. Sie wurden erstellt mit dem Nikkor 105 mm f/1.4 an einer Nikon D780. Die Z 6ii ist eine spiegellose Systemkamera, die D780 gehört wohl zu Nikons letzten, klassischen Spiegelreflexkameras, kurz DSLR.
In den letzten Jahren hatte ich tatsächlich mit keinem Objektiv mehr fotografiert, das eine Lichtstärke (Offenblende) von schlechter (oder weniger) von f/2.8 hat. Der Gesamtausdruck der Blende ist ein Reziprokwert. Die im Nenner stehende Zahl wird als Blendenzahl bezeichnet. Je kleiner sie ist, desto größer wird die Blende bzw. Blendenöffnung. Die einzelnen Blendenstufen, wie f/1.4, f/2, f/2.8, f/4, f/5.6 usw. sind durch den Faktor Wurzel(2) miteinander verbunden. Wird die Blende um eine Stufe größer, z. B. von f/4 nach f/2.8, dann kommt bei gleichen Bedingungen in der selben Zeiteinheit doppelt so viel Licht zum Sensor. Belichtungszeit wird demnach halbiert. Oder die Belichtungszeit bleibt konstant, während wir ISO halbieren und somit möglicherweise ein wenig das Bildrauschen senken können (in höheren ISO-Bereichen).
Nun also habe ich mit der eigenen Tradition gebrochen und erlaube mir Fotos, die bei maximaler Blendenöffnung f/4 gemacht werden. Wie konnte es passieren? Ein entscheidender Beitrag ist hier der stabilisierte Body der Z 6ii (bis zu fünf Blendenstufen!). Das bedeutet, dass selbst bei weniger Licht und folglich längeren Belichtungszeiten zumindest die Eigenverwacklung der Kamera (bei Arbeit ohne Stativ) vermieden werden kann. Was interessant bleibt: Bewegt oder wie schnell bewegt sich das Motiv, das ich im Bild festhalten möchte? Es gibt übrigens (bis dato?) keinen anderen Hersteller, der ein Objektiv 24-120 mm f/4 anbietet. Bei dieser durchgängigen (über alle Brennweiten) maximalen Blende von f/4 gibt es Konkurrenzprodukte, mit einem nicht ganz so universellen Brennweitenbereich, nämlich von 24-105 mm. Vorteil Nikon!
Anhand der folgenden Aufnahmen zeige ich beispielhaft, was das Universalobjektiv oder Zoomobjektiv für die Systemkamera alles kann.
Mein beruflicher Schwerpunkt liegt bekanntermaßen bei der Fotografie von Events. Insbesondere biete ich die fotografische Begleitung von Kongressen, Tagungen, Konferenzen usw. an. Im folgenden Beispiel fotografierte ich den Immo Talk der TechnologieRegion Karlsruhe.
Bild 2: Der junge Architekturprofessor Moritz Dörstelmann
Eher ein Close-Up. Das Gesicht einigermaßen im Fokus. Bei der (anatomisch) linken Hand ist eine leichte Bewegungsunschärfe, die die Dynamik des Geschehens abbildet, sichtbar. Das Ergebnis von Stabi plus längerer Belichtungszeit. Exif: f/4, 1/125 s, ISO 2.000, 100 mm
Bild 3: Einfangen des Raumes. Exif: f/4, 1/160 , ISO 2.000, 24 mm
Bild 4, Bild 5: Blumen als die beliebten Wunder der Natur. Bei einer kurzen Naheinstellungsgrenze von 35 mm und eine maximalen Brennweite von 120 mm erhält man einen „Makro“-verdächtigen maximalen Abbildungsmaßstab von 1:2,6.
Exif: f/4, 1/160 s, ISO 100, 120 mm
Exif: f/4, 1/160 s, ISO 140, 120 mm
Bild 6, Bild 7: Mit dem Zauberobjektiv lassen sich auch Himmelsobjekte wie der Mond und die Sonne fotografisch einfangen. Die schönen Zacken eines Sternenlooks erhält man durch das möglichst weite Abblenden, also Verkleinern der Blende (Vergrößerung der Blendenzahl, remember?). Bei diesem Objektiv ist es möglich bis f/22. Wenn man so weit abblendet, braucht man *sehr* viel Licht. Was könnte heller sein als unsere Sonne, wenn wir zumindest innerhalb des eigenen Sonnensystems bleiben?!
Exif: f/8, 1/200 s, ISO 100, 120 mm
Exif: f/22 , 1/640 s, ISO 100, 24 mm (Belichtungskorrektur/LW -3)
Bild 8, Bild 9: Ohne Stativ die Bewegungsunschärfe der U-Strab in Karlsruhe einfangen? Klappt mit etwas Übung solange das Objektiv stabilisiert ist oder/und der Kamerabody eine Stabilisierung hat. Zwar ist das hier getestete Objektiv, das Nikkor Z 24-120 mm f/4 *nicht* stabilisiert, aber an einer stabilisierten Kamera, wie der Nikon Z 6ii, funktioniert es.
Exif: f/4, 1/160 s, ISO 2.200, 33 mm
Exif: f/8, 1/2 s, ISO 100, 24 mm
Bild 10, Bild 11: Das Schloss Karlsruhe von Außenturm zu Außenturm. Natürlich mit 24 mm. Herangezoomt auf 120 mm kann man zum Hauptmotiv Springbrunnen wechseln.
Exif: f/4, 1/1250 s, ISO 100, 24 mm
Exif: f/4, 1/1600 s, ISO 100, 120 mm
Bild 12, Bild 13, Bild 14, Bild 15: Für die Portraitfotografie eignet sich der Alleskönner 24-200 mm bedingt. Erwartungsgemäß ist das Bokeh nicht wirklich spektakulär. Zumal, anders als bei den Blumen (Bild 4, Bild 5), in der Regel dem Model nicht bis auf 35 mm auf die Pelle rücken wollen. Schöne Erinnerungsfotos können dennoch entstehen, wenn man bspw. mit der Freundin in den Alpen unterwegs ist, neben der Geliebten auch den traumhaften Raum, die sagenhafte Kulisse, einfangen möchte.
Im Vergleich der Fotos sieht man trotzdem auch beim f/4er Objektiv, dass durch die Vergrößerung der Brennweite die Weichheit des Bokehs (ein wenig) zunimmt. Also, nichts für Ungut, Nikon, you’ve done an awesome job! Und natürlich herzlichen Dank an Anna und Valeria, den sympathischen ukrainischen Spontan-Models im Karlsruher Schlosspark!
Exif: f/4, 1/320 s, ISO 100, 63 mm
Exif: f/4, 1/250 s, ISO 100, 86 mm
Exif: f/4, 1/250 s, ISO 100, 60 mm
Exif: f/4, 1/200 s, ISO 100, 28 mm
Bild 16, Bild 17: Solltet Ihr bei Eurer Fotografie oder einem Fotoprojekt den Schwerpunkt auf Portraits legen, dann solltet Ihr freilich zu einem der bewährten Portraitobjektive greifen. Zur Sicherheit oder als Backup hatte ich in diesem Fall das inzwischen schon wieder in die Jahre gekommene (Kauf 2017) 105 mm f/1.4. Wenn Ihr die Objektive vergleicht oder überlegt, welches Objektiv für welchen Anwendungsfall, so seht Ihr an diesem Beispiel, wie unterschiedlich Objektive sein können. Ganze drei Blenden bei der Maximalöffnung, f/4 vs. f/1.4. Zur Vervollständigung seien zwei Beispielfotos mit dem Nikkor 105 mm f/1.4 an dieser Stelle präsentiert.
Exif: f/1.4, 1/8000 s, ISO 100, 105 mm
Exif: f/1.4, 1/1600 s, ISO 100, 105 mm
Fazit: Mich hat das Nikon Z 24-120 begeistert. Es ist ein unglaublich kompakte, leichtes Universalobjektiv mit einer maximalen Blendenöffnung von f/4. Im Indoor-Bereich bzw. zur Abendzeit *kann* das ein Problem werden. Wie Nikons 105 mm f/1.4 ist auch das 24-120er eine Art Biest, das es zu bändigen gilt. Es hat das Zeug, jede Menge Spaß und Zufriedenheit demjenigen zu bescheren, der oder die es in den Händen halten und damit ansprechende Fotos machen darf.
Text / Fotos :
Michael M. Roth | Events | Veranstaltungen | Eventfotograf | Fotograf | Karlsruhe
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