Die mutige Kunst der Marina Timchenko

Natürlich, wenn man eine Blume fotografiert oder einen Baum malt, dann kann das Ergebnis wunderbar und berührend sein. Es kann so vieles sein, nur nicht kritisch oder gefährlich. Sobald man Menschen fotografiert, oder auf irgendeine Weise künstlerisch darstellt, und sei es mit Ölfarben, dann kommen neue Aspekte hinzu.

Die außerordentliche und in meinen Augen außerordentlich mutige ukrainische Künstlerin, Fotografin und Malerin Marina Timchenko lotet mit ihren Betrachtungen und Darstellungen Beziehungen zwischen Menschen aus, manchmal auch im „Tierischen“, was wir für auf den Menschen übertragbar halten. Auch wenn die Künstlerin bestimmte Körperpartien unter die Lupe zu nehmen scheint, so geht es ihr am Ende doch um die Schönheit von Mensch und von der Liebe.

Wenn wir eine solche Ausstellung besuchen, dann sind wir, egal ob Mann oder Frau, mehr oder weniger gezwungen, „dorthin“ zu schauen. Bei so mancher Darstellung werden wir uns selbst oder unseren Partner, unsere Partnerin wiedererkennen. Marina Timchenko tritt den Beweis an: Der oft kritisierte sogenannte „male Gaze“ ist keine Erfindung von Männern, allenfalls eine Erfindung der Evolution. Dazu gehört, dass frau, zumindest in bestimmten Situationen ebenso betrachtet werden möchte. Wie Yin und Yang. Und frau produziert eigens einen „female Gaze“, auch wenn dieser oft versteckter und beherrschter scheint. Dies sind die Gemeinsamkeiten der Geschlechter, aber auch die Unterschiede und eigenen Interpretationen, die wir zulassen dürfen, die in einer freien Gesellschaft, wie wir sie in Deutschland haben, gelebt werden können. Alles unter dem Vorbehalt, dass es auf keiner der involvierten Seiten zu einer Nötigung kommt.

Die Künstlerin, die in der Ukraine Fotografie und Design studierte, nebenbei noch ein paar weitere Kompetenzen vorzuweisen hat wie das Spielen von Klavier und Schlagzeug, und zuletzt eine eigene Galerie in der ukrainischen Hauptstadt Kyiv eröffnete, sagt über ihre Kunst:

„Ich möchte den Menschen vermitteln, dass Sex in unserem Leben kein Verbot ist, sondern ein dringender Teil der Menschheit, eine emotionale Komponente, ohne die es kein Leben, keine Entwicklung und keine Evolution gäbe. Ich mag es zu fühlen, Emotionen zu vermitteln, Menschen zu beobachten, Schönheit und Körperlinien zu genießen. Jeder Mensch ist etwas Besonderes. Für mich gibt es nichts Schöneres als einen menschlichen, nackten Körper.“

Die Fotos entstanden in der Karlsruher DCS Galerie. Vielen herzlichen Dank an die betreibende Galeristin und an die ukrainische Künstlerin Marina Timchenko!!

Text und Fotos: Michael M. Roth, MicialMedia, 2023

Referenzen:

Marina Timchenko bei Instagram

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